00:00:40: ,280 Deutschland ist ein Land, das gute Ideen exportiert, und das ist unsere Lebensgrundlage.
00:00:47: ,120 Und wenn wir das Thema ganz nach hinten setzen, und auch das Ministerium in der Rangliste ganz
00:00:53: ,780 eher hinten ist als vorne ist, dann machen wir einen großen Fehler, den wir, wenn wir ihn einmal
00:00:57: ,040 begangen haben, so schnell nicht wieder aufholen.
00:01:00: ,600 Deswegen unser Petitum nicht vergessen.
00:01:02: ,380 Das ist der Motor, der langfristig laufen muss.
00:01:05: ,060 Und an dem dürft ihr eigentlich jetzt nicht so sonderlich sparen.
00:01:08: ,800 Sondern überlegt euch ganz klug, mit welchen Schritten, mit welcher Politik ihr dieses Forschungs-
00:01:12: ,800 und Innovationssystem, das gerade ein bisschen kränkelt, wie ihr das wieder auf Vordermann bringt.
00:01:20: ,720 Das sagt Professor Uwe Cantner.
00:01:24: ,600 Er ist Wirtschaftswissenschaftler und lehrt an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.
00:01:30: ,900 Und er hat noch eine weitere wichtige Aufgabe.
00:01:33: ,120 Uwe Cantner ist der oberste Innovationsberater der Bundesregierung.
00:01:38: ,240 In dieser Rolle macht er seit mehreren Jahren auf einen unguten Trend aufmerksam.
00:01:45: ,160 Eins darf man nicht vergessen, und das gerät in letzter Zeit immer mehr ein bisschen in den Hintergrund.
00:01:50: ,420 In den großen Schlüsseltechnologien der Zukunft ist Deutschland nicht in der ersten Reihe, nicht mal in der zweiten.
00:01:57: ,380 Und das dürfen wir nicht vergessen.
00:02:00: ,180 In der Quanten sieht es ein bisschen besser aus, aber allein bei künstlicher Intelligenz sind
00:02:04: ,620 wir nicht mal in der zweiten Reihe, sondern höchstens in der dritten.
00:02:07: ,180 Und da muss was geschehen.
00:02:08: ,800 Und da braucht man konzertierte Aktionen, um da in der Weltspitze wieder mitspielen zu dürfen.
00:02:17: ,080 Und damit herzlich willkommen beim Stifterverband zu einer neuen Folge von Think and Do.
00:02:23: ,660 Ich heiße Corina Niebuhr und darf euch durch diese Folge begleiten.
00:02:28: ,360 Schön, dass ihr dabei seid.
00:02:35: ,700 Uwe Cantner ist der Vorsitzende der Expertenkommission Forschung und Innovation, kurz EFI.
00:02:41: ,920 Diese Kommission wurde 2008 von der Bundesregierung berufen.
00:02:48: ,420 Damit sie wissenschaftlich fundiert die Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems analysiert.
00:02:55: ,360 Und das im internationalen Vergleich.
00:03:00: ,060 Was die Kommission herausfindet, steht im jährlichen Gutachten.
00:03:04: ,880 Die EFI gibt Optimierungsvorschläge, wie die nationale F&I-Politik besser gelingen kann.
00:03:10: ,460 Denn die Zeiten sind herausfordernd.
00:03:26: ,840 Wenn ich für meinen Bereich, die Luftfahrt, spreche, dann haben wir hier ein Riesenthema.
00:03:31: ,060 Wir sehen das wie eine Revolution.
00:03:33: ,400 Die vierte Revolution der Luftfahrt.
00:03:35: ,740 Wir müssen die Luftfahrt klimaneutral bekommen.
00:03:38: ,580 Für uns ist absolut wichtig, dass wir weiter auf hohem Niveau forschen.
00:03:44: ,620 Da brauchen wir Stabilität, Planungssicherheit und Instrumentarien, die funktionieren.
00:03:49: ,760 Und auf der anderen Seite müssen wir viel stärker in der Umsetzung werden.
00:03:54: ,840 Wie kommen die guten Forschungsthemen dann auch in der Praxis an? Wie sind Investitionsmechanismen?
00:04:01: ,560 Soweit Sabine Klauke, Chief Technology Officer bei Airbus.
00:04:08: ,540 Nicht nur die Luftfahrt, so gut wie alle Wirtschaftsbereiche stehen vor großen Veränderungen.
00:04:15: ,980 Parallel belasten Bürokratie und Regulierung die hiesige Wirtschaft, aber auch die Wissenschaft.
00:04:23: ,680 Gerald Haug, Klimaforscher und früherer Präsident der Nationalen Akademie für Wissenschaften,
00:04:29: ,060 Leopoldina, zieht einigen Nachholbedarf bei der F&I-Politik.
00:04:34: ,480 Wir brauchen eine Vertrauens- und Ermöglichungskultur.
00:04:41: ,900 Und nicht, und das war doch jetzt ein starker Trend der letzten zehn Jahre, mehr Gesetze, mehr
00:04:45: ,060 Verordnungen, die beauftragen, die treiben uns teilweise in den Wahnsinn.
00:04:56: ,850 Günter Dissertori sieht noch eine weitere, wirklich große Herausforderung.
00:05:01: ,880 Er ist Teilchenphysiker und Rektor an der Altgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.
00:05:09: ,480 Die Geschwindigkeit der Entwicklungen überfordert uns, und uns meine ich eigentlich alle, zusehends.
00:05:15: ,680 Und in der Geschwindigkeit der Entwicklung ist diese Suche nach dem Kompromiss auch zwischen
00:05:19: ,780 Regulierung und Weiterentwicklung schwerer als je zuvor.
00:05:24: ,580 In dem Moment, wo ich einigermaßen klar im Kopf kriege, für zur Regulierung, ist die Welt, die
00:05:29: ,880 ich zu regulieren habe, schon wieder ganz anders.
00:05:32: ,220 Und das ist vermutlich letztendlich die grundlegende Frage.
00:05:36: ,020 Wie geht die Gesellschaft mit dieser Geschwindigkeit, mit dieser Beschleunigung um?
00:05:41: ,860 Klar ist aber in einer beschleunigten Situation, wenn ich stehen bleibe, dann fährt der Zug ab.
00:05:46: ,440 Also Europa, bitte lasst uns mitlaufen, mitgehen, mitbestimmen, wo es hingehen kann.
00:05:57: ,160 Damit das F&I-System schneller und besser funktioniert, braucht es mehr Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
00:06:07: ,200 Die Akteure sollten sich mehr abstimmen und gemeinsam handeln.
00:06:11: ,480 Das sind erklärte Ziele des Gipfels für Forschung und Innovation.
00:06:15: ,780 Dieser Gipfel wird gemeinsam vom Stifterverband mit der EFI, Leopoldina und Volkswagen Stiftung organisiert.
00:06:24: ,780 Die Partner haben mit dem Gipfel ein hochrangiges Debattenforum mittlerweile etabliert.
00:06:31: ,940 Nach dem jährlichen Gipfel erarbeiten die Akteure Impulspapiere und Handlungsempfehlungen an die Politik. Am Puls der Zeit.
00:06:42: ,300 Es geht darum, dass Deutschland ein guter Ort für innovationsbasierte Wertschöpfung bleibt und wissenschaftliche Durchbrüche wirklich gelingen.
00:06:53: ,000 Bernd Montag, Vorstandsvorsitzender von Siemens Healthineers, wünscht sich generell hierfür
00:07:00: ,700 bei allen Akteuren mehr Einsatz.
00:07:01: ,720 Es geht darum, dass wir in Summe ein Klima der Freude auf Zukunft, ein Klima auch der Leistungsbereitschaft
00:07:10: ,320 und ein Klima des Besinnens auf die eigenen Stärken wieder schaffen.
00:07:15: ,910 Und aus diesem Negativkreislauf, in dem wir uns bewegt haben, auch stimmungsmäßig rauskommen.
00:07:25: ,950 Ein wichtiges gemeinsames Impulspapier von Stifterverband Leopoldina und Volkswagen Stiftung
00:07:32: ,150 trägt den Titel Innovation beschleunigen.
00:07:37: ,090 Es enthält Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung, wie diese Barrieren beim Transfer guter
00:07:44: ,210 Forschungsergebnisse in die Praxis gezielt abbauen kann.
00:07:48: ,450 Denn die Politik kann sehr viel gestalten und damit auch verbessern.
00:07:54: ,570 Der Präsident des Stifterverbandes, Michael Kaschke, gibt Einblicke.
00:07:59: ,530 Was muss die Politik tun?
00:08:01: ,190 Ich glaube, es sind drei Punkte zu nennen, die ich persönlich für wichtig finde.
00:08:04: ,010 Das Erste, wir brauchen einen deutlich engeren Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
00:08:09: ,230 Das muss befördert werden, finanziell, aber auch strukturell.
00:08:12: ,410 Dazu brauchen wir wirklich einen echten Bürokratieabbau.
00:08:15: ,590 Da reden wir in der Wirtschaft von, aber der gilt genauso für die Wissenschaft.
00:08:19: ,250 Und dass wir Finanzierungsbeschränkungen, Investmentsbeschränkungen der Privatwirtschaft, aber
00:08:24: ,390 auch von Stiftungen in Forschung und Innovation abräumen.
00:08:28: ,970 Damit wir dort auch finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, die über die staatlichen Mittel hinausgehen.
00:08:35: ,210 Und damit zurück zu Professor Uwe Cantner und zum aktuellen Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation.
00:08:48: ,010 Sollten Militär- und zivile Forschungen am Betracht der geopolitischen Entwicklung zusammen betrachtet werden?
00:08:55: ,910 Kann Deutschland von einer feindosierten Industriepolitik profitieren?
00:08:59: ,050 Und welche Schlüsseltechnologien könnten Deutschland und Europa einen Befreiungsschlag bringen für mehr Souveränität?
00:09:09: ,990 All das erklärt Uwe Cantner im nachfolgenden Gespräch.
00:09:18: ,230 Herr Cantner, ich freue mich, dass Sie da sind.
00:09:21: ,970 Universitäten und Wissenschaftler in den USA stehen aktuell ziemlich unter Druck. Die Trump-Regierung stellt Forderungen.
00:09:29: ,750 Sie waren gerade in New York.
00:09:30: ,910 Was haben Sie dort gehört?
00:09:32: ,030 Wie ist die Stimmung in der Wissenschaft?
00:09:34: ,810 Ja, die Kolleginnen und Kollegen in den USA sind sehr ruhig gedämpft, würde ich mal sagen.
00:09:39: ,310 Wenn man sie fragt, kann man offen darüber reden, wird gesagt, natürlich kann man offen darüber reden.
00:09:43: ,610 Wenn man aber dann zum Thema kommt, wird das relativ stark ausgeschwiegen, geht nicht tief rein.
00:09:51: ,170 Diese extreme Ruhe hat auch mit Angst zu tun.
00:09:54: ,350 Das kriegt man in bilateralen Gesprächen mit, dass man Angst hat, dass man dann identifiziert wird.
00:10:00: ,630 Und Angst hat, des Landes verwiesen zu werden, den Job zu verlieren, wie auch immer.
00:10:04: ,870 Also sind sehr viele Ängste einfach da, die vielleicht auch nur so halb gut begründet sind,
00:10:08: ,010 aber sie sind einfach da, weil die Verunsicherung groß ist.
00:10:11: ,950 Man hofft immer, dass irgendwo noch ein Knall kommt und es wieder rückgängig gemacht wird.
00:10:15: ,130 Aber die Hoffnung ist, glaube ich, schon auch ein bisschen am Sterben.
00:10:18: ,130 Also es ist eine sehr, sehr unsichtige Situation.
00:10:21: ,070 Man weiß auch gar nicht ganz genau, wo es hingeht.
00:10:23: ,710 Jeden Tag eine neue Überraschung.
00:10:25: ,150 Und darauf müssen sich die Leute jetzt auch einstellen. Ganz, ganz schwer.
00:10:33: ,290 Es wird ja auch immer davon gesprochen, dass man die klugen Köpfe braucht.
00:10:37: ,030 Und der Brain Drain in den USA könnte sich ja tatsächlich auch verstärken.
00:10:43: ,330 Ist jetzt vielleicht auch weit gegriffen, aber wenn sich das jetzt weiter verschlechtert, sollte
00:10:47: ,190 denn Europa da aktiv oder auch Deutschland aktiver jetzt so ein Brain Gain anstoßen?
00:10:54: ,630 Und wie könnte man das machen?
00:10:56: ,910 Gut, wir haben ja in vielen Bereichen, sind wir ja nicht, auch im wissenschaftlichen Bereich,
00:11:01: ,330 im Innovationsbereich sind wir ja nicht mit vorne dran.
00:11:04: ,250 Deutschland, Europa, die ganzen Mitgliedsländer.
00:11:06: ,930 Und wenn man jetzt merkt, dass anderswo Wissenschaftler oder auch Unternehmerpersönlichkeiten
00:11:11: ,070 da nicht mehr leben wollen, sondern wollen lieber woanders das machen, weil sie dann mehr Freiheiten
00:11:16: ,590 haben und, und, und, dann sollte man sicherlich die mit offenen Armen auch empfangen.
00:11:20: ,890 Da sollte man nicht dagegen sein.
00:11:22: ,850 Ich meine, ich finde, das muss man mal auch gleich dazu sagen, ich finde es dramatisch, wenn
00:11:25: ,190 das amerikanische Wissenschaftssystem zusammenbricht, weil 75 Prozent, das war ja die Umfrage
00:11:30: ,530 bei Nature, 75 Prozent der Leute überlegen es sich vorstellen könnten zu gehen.
00:11:36: ,770 Naja, von der Intention zu einer Tat ist immer noch ein Schritt, aber trotzdem, zumindest haben
00:11:39: ,130 die das im Kopf, also wenn die alle gehen würden, dann würde das Wissenschaftssystem der USA zusammenbrechen.
00:11:44: ,630 Das wollen wir vielleicht auch nicht unbedingt, aber trotzdem ist es ein guter Punkt jetzt zu
00:11:48: ,810 sagen, machen wir unser Wissenschaftssystem attraktiv, machen wir gute Rahmenbedingungen, versuchen
00:11:52: ,530 wir auch, jetzt gehe ich mal auf Deutschland, unser System vielleicht eher an das agglosächsische System anzupassen.
00:11:58: ,150 Wir machen das ja anders, Lehrstuhlsystem, Departmentsystem und so weiter.
00:12:02: ,810 Es gibt ja viele Unterschiede, die ja auch einen Wechsel aus dem einen ins andere System ja schwierig machen.
00:12:06: ,150 Da gibt es sehr viele formale Hürden, die mit den Gehältern zu tun haben, mit den Ruhegehältern und, und, und. Das ist alles kompliziert.
00:12:13: ,310 Wenn das dadurch verändert wird und wir dadurch auch moderner werden und attraktiver werden,
00:12:17: ,210 dann ist das, glaube ich, vollkommen richtig.
00:12:19: ,650 Sicherlich, was wir nicht machen können, das wird zumindest nicht ohne zusätzliche Ressourcen,
00:12:24: ,650 das deutsche Hochschulsystem, das deutsche System der außeruniversitären Forschungseinrichtungen
00:12:28: ,250 ist natürlich nicht so finanziell aufgestellt, dass wir jetzt große Massen an Wissenschaft dann aufnehmen können.
00:12:33: ,430 Da muss man eine Strategie haben, wie man das tut.
00:12:35: ,550 Da muss es zusätzliche Gelder geben, da muss es zusätzliche Infrastruktur dann geben.
00:12:39: ,950 Und das aufzubauen ist natürlich nicht etwas, was man von jetzt auf gleich machen kann.
00:12:43: ,650 Da muss man einen guten Plan dafür haben.
00:12:45: ,170 Ich hoffe nur, dass die Bundesregierung und dass Europa, vielleicht sagen wir es mal lieber
00:12:49: ,750 so, dass Europa so einen Plan aufbaut und das dann auch gut fährt.
00:13:03: ,070 Herr Kantner, wo stehen wir aktuell? 24 Forschungsorganisationen haben jüngst Alarm geschlagen,
00:13:10: ,030 dass sich Deutschland in einer Poli-Krise befindet.
00:13:14: ,430 Was passiert da gerade und warum ist die Situation ernst?
00:13:19: ,530 Wir haben eine wirtschaftliche Rezession mit allen Schwierigkeiten.
00:13:24: ,630 Wir haben eine starke Fokussierung auf Verteidigungsbereitschaft mit vielen Ressourcen, die
00:13:31: ,450 dorthin gelenkt werden müssen, damit man verteidigungsbereit ist und verteidigungsfähig ist.
00:13:37: ,990 Es findet ein riesen Strukturwandel in dieser Gesellschaft statt.
00:13:41: ,690 Und das Ganze muss jetzt irgendwie zusammengebracht werden.
00:13:43: ,930 Und das passt nicht zusammen.
00:13:44: ,870 Den Strukturwandel und die Verteidigungsbereitschaft kriegen sie nur hin, wenn die Wirtschaft
00:13:48: ,890 boomt, wenn die Wirtschaft richtig gut funktioniert, wenn die Unternehmen Profite machen, wenn
00:13:53: ,810 die Steuern zahlen, wenn der Haushalt ausreichend aufgestellt ist, wenn die deutsche Wirtschaft
00:13:58: ,810 so stark ist, dass der deutsche Staat locker Kredit aufnehmen kann für alle möglichen Aktivitäten,
00:14:03: ,850 gerade im militärischen Bereich, denke ich mal, kommt ohne die Kreditaufnahme nicht durch.
00:14:07: ,470 Und das findet zurzeit einfach nicht statt.
00:14:09: ,750 Den Strukturwandel kriegen wir nicht richtig in den Griff, weil wir nicht die richtigen politischen
00:14:14: ,870 Instrumente einsetzen, um ihn in den Griff zu bekommen.
00:14:17: ,370 Ich nehme einfach das Beispiel Automobilindustrie.
00:14:19: ,650 Wir wissen, dass die Automobilindustrie zurzeit krankt.
00:14:23: ,070 Man hat viel zu spät begriffen, dass der fossile Verbrennungsmotor, dass es der nicht mehr ist,
00:14:27: ,470 der fossile Betriebe, sondern dass man auf alternative Systeme gehen muss.
00:14:30: ,950 Das hat man jahrelang nicht richtig ernst genommen.
00:14:33: ,170 Jetzt hat der Weltmarkt aber entschieden, dass die fossile Antriebstechnologie wahrscheinlich
00:14:37: ,330 doch nicht die ist, die letztendlich obsiegen wird.
00:14:39: ,550 Und die deutschen Unternehmen haben da erhebliche Schwierigkeiten mitzubekommen.
00:14:42: ,070 Mit der Konsequenz, man muss kleiner werden, man muss Leute entlassen, man muss Standorte schließen.
00:14:48: ,830 Und wenn jetzt die Politik anfängt, das zu stützen und dagegen zu arbeiten, gegen diesen Strukturwandel,
00:14:52: ,970 dann macht man genau das Falsche.
00:14:54: ,170 Man muss das eigentlich befördern und muss die sozialen Kosten, die entstehen, dass Menschen
00:14:59: ,850 auf einmal nicht mehr bei den Automobilunternehmen beschäftigt sind, sondern möglicherweise
00:15:02: ,730 woanders eine Beschäftigung finden sollen, diese Prozesse muss man unterstützen.
00:15:06: ,270 Wenn man das besser macht und den Leuten die Angst nennt vor dem Strukturwandel, dann wird man
00:15:12: ,930 auch viele politische und gesellschaftliche Probleme in den Griff bekommen können, die uns ja auch drohen.
00:15:19: ,690 Und die uns ja bei den Wahlergebnissen, wo da auch dokumentiert wurde, wo da der Fehler im System liegt.
00:15:23: ,350 Also das ist ein riesengroßes Problem.
00:15:25: ,310 Ich habe ganz großen Respekt vor der Bundesregierung, die das jetzt angehen muss.
00:15:29: ,890 Das ist eine fast unmenschliche Aufgabe, das irgendwie hinzubekommen.
00:15:31: ,430 Aber ich kann nur hoffen, dass sie klug genug sind, dass sie den alten politischen Stiefel nicht
00:15:36: ,790 mehr fahren, sondern einfach versuchen mit neuen Konzepten relativ schnell ein Zeichen zu setzen,
00:15:41: ,290 wir laufen in die richtige Richtung.
00:15:43: ,850 Dann ist noch nicht alles gelöst.
00:15:45: ,150 Schon klar, dass der Strukturwandel seine Zeit braucht.
00:15:47: ,210 Aber dann hätten wir diese Ressourcen.
00:15:49: ,810 Und das heißt ökonomische Stärke zuerst und zwar auf Gebieten, die modern sind und nicht in
00:15:54: ,010 Gebieten, die man als Auslaufmodelle bezeichnen muss.
00:15:58: ,690 Damit man einfach auch internationale Märkte erobern kann damit?
00:16:02: ,930 Was hat denn Deutschland zu verkaufen außer unseren Kripps und unseren Innovationen?
00:16:07: ,630 Und wir haben davon ja gelebt.
00:16:08: ,430 Wir waren ja Exportweltmeister, auch volumenmäßig.
00:16:11: ,150 Mittlerweile ist es China geworden, aber zweiter Platz ist ja auch nicht schlecht.
00:16:14: ,590 Aber wir haben bei der Exportquote ja gemerkt, dass es runtergegangen ist.
00:16:17: ,390 Das heißt, unsere Produkte sind nicht mehr wettbewerbsfähig genug.
00:16:20: ,430 Und wenn wir da jetzt nicht dagegen anstehen, dann rutschen wir automatisch in die zweite oder dritte Klasse.
00:16:26: ,050 Da geht man auch nicht unter, aber es geht uns nicht mehr so gut wie vorher.
00:16:30: ,530 Und das wird dann großen Unmut erregen.
00:16:33: ,490 Und dieser Unmut mag sich dann politisch auch negativ bemerkbar machen, was viele von uns vielleicht gar nicht wollen.
00:16:44: ,200 Auch das EFI-Gutachten 2025 zeigt auf, die Kraftmaschine der Vergangenheit ist angeschlagen.
00:16:55: ,710 Damit ist das Forschungs- und Innovationssystem in Deutschland gemeint.
00:16:59: ,070 Wie müssten diese Schwachstellen im F- und I-System aus Sicht der EFI jetzt angegangen werden? Ganz konkret.
00:17:08: ,730 Na gut, es gibt viele Punkte.
00:17:09: ,050 Aber der wichtigste Punkt ist, glaube ich, der.
00:17:12: ,510 In den letzten Wochen bei den Koalitionsverhandlungen ist das Thema Forschung, Innovation, Wissenschaft
00:17:17: ,510 nicht auf der höchsten Prioritätsstufe in den Medien zumindest gewesen.
00:17:21: ,970 Es gab diese einige Arbeitsgruppen.
00:17:23: ,610 Natürlich, die haben miteinander geredet.
00:17:24: ,850 Aber ansonsten war das nicht das große Thema.
00:17:26: ,670 Sondern es war Migration, es war der Ukraine-Krieg, das USA-Dilemma, das wir jetzt haben.
00:17:34: ,510 Das sind alles wichtige Punkte. Das ist alles klar.
00:17:38: ,210 Aber Deutschland ist ein Land, das gute Ideen exportiert.
00:17:43: ,970 Und das ist unsere Lebensgrundlage.
00:17:45: ,990 Und wenn wir das Thema ganz nach hinten setzen und auch das Ministerium in der Rangliste eher
00:17:51: ,870 hinten ist als vorne, dann machen wir einen großen Fehler, den wir, wenn wir ihn einmal begangen
00:17:56: ,770 haben, so schnell nicht wieder aufholen.
00:17:59: ,310 Deswegen unser Petitum nicht vergessen.
00:18:01: ,110 Das ist der Motor, der langfristig laufen muss.
00:18:04: ,790 An dem dürfte eigentlich jetzt nicht so sonderlich sparen.
00:18:07: ,330 Ich will nicht sagen, dass die Etats größer werden müssen.
00:18:09: ,090 Das Forschungsministerium hat ein Etat von 22 Milliarden ungefähr.
00:18:13: ,730 Mit dem neuen Zuschnitt geht das ein bisschen hin und her.
00:18:15: ,810 Aber sagen wir so, das muss jetzt nicht doppelt so viel sein.
00:18:18: ,550 Sondern überlegt euch ganz klug, mit welchen Schritten, mit welcher Politik ihr dieses Forschungs-
00:18:22: ,550 und Innovationssystem, das gerade ein bisschen kränkelt, wie ihr das wieder auf Vordermann bringt.
00:18:27: ,250 Weil das wird sich dann mit einer guten Transferstrategie in den ökonomischen Erfolg umsetzen.
00:18:31: ,570 Und wenn ihr den habt, dann könnt ihr alle Krisen, die dann da kommen, ob es nun Ukraine ist
00:18:36: ,370 oder USA ist oder ob es das Klima ist und so weiter.
00:18:40: ,850 Das sieht ja auch zur Zeit nicht so besonders gut aus.
00:18:43: ,230 Da habt ihr auch die Mittel, um dagegen was zu tun.
00:18:45: ,610 Bloß wenn die Wirtschaft krankt, dann könnt ihr so viele Wünsche haben, wie ihr wollt.
00:18:49: ,450 Das wird einfach hinten und vorne nicht funktionieren.
00:18:52: ,010 Und diese Höhersetzung von Forschung, Innovation und Technologie, gut, das ist natürlich das EFI-Thema.
00:18:58: ,150 Klar ist Prodomo gesprochen, ich gebe das ja zu.
00:19:00: ,470 Aber trotzdem glaube ich, dass das in der Diskussion der letzten Wochen eher nachrangig war.
00:19:05: ,210 Und meiner Ansicht nach gehört das viel, viel weiter nach vorne.
00:19:08: ,390 Und wir hoffen einfach, dass jetzt auch Leute da an die entscheidenden Stellen kommen, die sich dann dafür interessieren.
00:19:13: ,110 Und es nicht nur als politische Hausaufgabe sehen, das jetzt einfach zu machen, sondern einfach
00:19:19: ,470 als politische Passion sagen, ich hänge mich wirklich dahinter rein und ich sehe, wo das hingehen muss.
00:19:24: ,850 Und da will ich auch wirklich Marken setzen. Das wünschen wir uns.
00:19:27: ,350 Die Expertenkommission für Forschung und Innovation, kurz EFI, schaut sich ja die deutsche Forschungs-
00:19:34: ,190 und Innovationspolitik Jahr für Jahr sehr genau an.
00:19:39: ,450 Was hinterlässt uns denn die F&I-Politik der 20. Legislaturperiode, also der Ampelregierung?
00:19:45: ,830 Hat die das F&I-System in Deutschland weitergebracht?
00:19:51: ,410 Ja, wenn man es in einem Satz sagt, nein.
00:19:54: ,130 Ich meine, wir hatten Anfang der letzten Legislatur ja die Zukunftsstrategie Forschung und Innovation,
00:19:59: ,650 die haben wir ja gelobt.
00:20:00: ,970 Da stand das Richtige drin.
00:20:02: ,530 Da standen die richtigen Strukturen drin.
00:20:04: ,490 Das hat man, glaube ich, alles sehr gut auch dort angesprochen.
00:20:08: ,150 Danach wurde die Strategie einfach nicht gelebt. Sie wurde nicht umgesetzt.
00:20:11: ,490 Da hat nicht viel stattgefunden.
00:20:13: ,850 Und das ist das Problem, das die Ampelkoalition hatte.
00:20:16: ,790 Die Umsetzung eigentlich nur einer guten Strategie.
00:20:20: ,010 Da hat man fast auf allen Ebenen nicht vorangekommen.
00:20:23: ,830 Die Sprint hat man verbessert.
00:20:25: ,390 Das ist vielleicht so ein Beispiel. Sprintfreiheitsgesetz ist gekommen.
00:20:27: ,910 Das lag aber auch in der Luft.
00:20:29: ,530 War natürlich auch ein komplizierter Prozess.
00:20:31: ,050 Ich will das jetzt auch gar nicht kleinreden. Das hat schon funktioniert.
00:20:34: ,990 Aber viele andere Dinge sind einfach auch liegen geblieben.
00:20:36: ,750 Die Deutsche Agentur für Technologie und Innovation ist bis heute nicht.
00:20:40: ,250 Forschungsdaten-Nutzungsgesetz ist noch nicht fertig und so weiter.
00:20:43: ,410 Also viele Dinge sind liegen geblieben, weil man einfach zu langsam war und man auch letztendlich
00:20:48: ,890 kein Konzept hatte, was eigentlich jetzt wirklich gefördert werden muss und in welche Richtung man gehen möchte.
00:20:53: ,890 Also man hat so ein bisschen ein Priorisierungsproblem gehabt.
00:20:56: ,970 Ich kann mich gut erinnern, dass alle drei Wochen oder so ähnlich immer wieder neue Technologie
00:20:59: ,990 als das allein selig machen, der angepriesen wurde, ob es nun Diffusionstechnologie ist oder
00:21:04: ,430 Wasserstoff oder dann wieder KI und dann Quanten und dann ging es wieder im Kreis rum.
00:21:09: ,090 Und das wurde dann immer groß zelebriert fast, würde ich sagen.
00:21:13: ,170 Und danach ist einfach nicht mehr viel passiert.
00:21:15: ,350 Und das hätte man geschickter machen müssen.
00:21:17: ,110 Also da ist, glaube ich, ein Riesenfehler gemacht worden.
00:21:24: ,310 Welche Fehler dürfen jetzt wirklich nicht mehr gemacht werden?
00:21:28: ,870 Kluge Strategie aufschreiben und sie tagtäglich leben.
00:21:33: ,490 Diese Forschungsstrategie, Hightech-Strategie soll sie heißen, die sollte eine Strategie sein
00:21:37: ,970 der gesamten Bundesregierung und nicht nur das BMFT-Raumfahrt.
00:21:43: ,110 Also es sollte eine Strategie der gesamten Bundesregierung sein, wo alle Ressorts je nach Thema auch mit eingebunden sind.
00:21:48: ,250 Das hatten wir schon immer vorgeschlagen, dass man das so machen soll.
00:21:50: ,810 Und es muss so aufgeschrieben werden, dass wenn es dann zum Schwur kommt, wenn man dann bestimmte
00:21:54: ,830 Maßnahmen durchführen will, und dafür muss im Konzert der verschiedenen Ressorts, dass dann
00:22:00: ,450 auch keiner mehr zurückziehen kann und sagen muss, ich habe gerade etwas anderes vor.
00:22:03: ,990 Was ja in der letzten Periode auch passiert ist.
00:22:06: ,170 Vorhin in der Legislaturperiode ist es ja auch bei der Hightech-Strategie 2025 ist ja genauso
00:22:12: ,250 passiert, dass man dann, wenn es zum Schwur kam, gesagt hat, BMBF mach mal und wir ziehen uns raus.
00:22:17: ,130 Und das darf eben nicht mehr passieren, denn die moderne Forschungs- und Innovationspolitik
00:22:22: ,170 ist nicht die Politik des Forschungsministeriums, sondern die Politik einer gesamten Bundesregierung,
00:22:26: ,130 weil sie neben der Subventionierung von irgendwelchen Aktivitäten ganz viele Rahmenbedingungen brauchen.
00:22:32: ,650 Da ist das Justizministerium drin oder das Umweltministerium oder ein Digitalministerium.
00:22:37: ,250 Je nach Thema sind die dann auch mit involviert und müssen da ihre Expertise und auch ihre Ressourcen
00:22:42: ,170 oder ihre Haushalte dann auch mit einbringen.
00:22:44: ,790 Und wenn das gelingt, dann glaube ich, kann man einen großen Sprung machen.
00:22:47: ,490 Denn eins darf man nicht vergessen, und das gerät in letzter Zeit immer mehr ein bisschen in
00:22:52: ,690 den Hintergrund, in den großen Schlüsseltechnologien der Zukunft ist Deutschland nicht in der
00:22:57: ,430 ersten Reihe, nicht mal in der zweiten.
00:23:00: ,370 Und das dürfen wir nicht vergessen.
00:23:02: ,790 In der Quanten sieht es ein bisschen besser aus, da kommen wir nachher vielleicht nochmal drauf
00:23:05: ,090 zu sprechen, aber allein bei künstlicher Intelligenz sind wir nicht mal in der zweiten Reihe,
00:23:10: ,370 sondern höchstens in der dritten.
00:23:11: ,710 Und da muss was geschehen, und da braucht man konzertierte Aktionen, um da in der Weltspitze
00:23:16: ,650 wieder mitspielen zu dürfen, was Deutschland in den letzten 50, 60 Jahren seit dem Zweiten Weltkrieg ja durchaus geschafft hat.
00:23:23: ,910 Aber momentan sind wir eher auf dem Weg nach hinten, uns hinten anstellen zu müssen.
00:23:39: ,730 Durch die ganzen aktuellen politischen Entwicklungen, dass einfach die USA kein verlässlicher
00:23:45: ,310 Partner mehr für Europa ist, rückt ja auch das Thema Militär wieder in den Fokus mehr.
00:23:54: ,230 Die EFI schlägt vor, zivile und militärische Forschung zusammenzudenken.
00:24:00: ,130 Ist das in Deutschland noch ein No-Go?
00:24:02: ,830 Oder ändert sich da gerade etwas?
00:24:06: ,850 Mit dem Ausbruch der Ukraine-Krise, mit den kriegerischen Aktivitäten dort und auch dem Gefühl,
00:24:13: ,670 dass nicht nur die Ukraine bedroht ist, sondern ganz Europa bedroht ist und Deutschland auch,
00:24:18: ,810 ist natürlich schon ein Bewusstsein gekommen, dass das Militärische jetzt wieder eine wichtigere Rolle spielen muss.
00:24:22: ,910 Und das muss man, glaube ich, mal als gegeben hinnehmen.
00:24:25: ,190 Und wenn man dann sagt, wie organisiere ich das eigentlich, wie bringe ich eine moderne Verteidigungsbereitschaft
00:24:29: ,430 hin, dann muss man an Forschung und Innovation auch denken.
00:24:33: ,250 Und dann sind es eben nicht nur Helme und Panzer und Kanonen und Granaten, sondern es sind alle
00:24:39: ,350 modernste Technologien, die da eingesetzt werden, im Internetbereich, im Cyberbereich und, und, und.
00:24:46: ,850 Und diese Technologien haben eben diesen Dual-Use-Charakter.
00:24:49: ,350 Und deswegen war es unser Argument, na ja, wenn das schon so ist und wenn das schon so wichtig
00:24:53: ,430 ist, das akzeptieren wir auch, dann muss man es so organisieren, dass man das nicht doppelt erforscht.
00:24:58: ,450 Es kann nicht sein, dass ich eine Satellitenforschung militärisch mache und eine Satellitenforschung
00:25:02: ,370 zivil, wobei die gleichen Geräte rauskommen, die nur unterschiedliche Aufgaben erfüllen.
00:25:06: ,990 Es gibt dann kleine Unterschiede hier und da, aber das Gros kann man eigentlich gemeinsam erforschen.
00:25:11: ,210 Und deswegen haben wir vorgeschlagen, das eher zusammenzulegen.
00:25:15: ,090 Und jetzt sieht es ja auch aus, dass es eine Agentur dafür gibt, die sowas tut und so weiter.
00:25:19: ,350 Ich glaube, dass das schon der richtige Weg ist.
00:25:21: ,810 Und ein Umdenken, na ja, man kann versuchen, das mal abzuzählen anhand der Zivilklausel an Hochschulen,
00:25:29: ,470 die dann abgeschafft werden oder nicht mehr gelebt werden.
00:25:31: ,550 Das müsste man mal abzählen.
00:25:33: ,830 So, was ich gehört habe, ohne statistische Evidenz dafür zu haben, dass doch mehr und mehr Hochschulen
00:25:36: ,690 eigentlich dann von dieser Zivilklausel Abstand nehmen oder sie einfach, sagen wir mal, ruhen
00:25:41: ,010 lassen und sagen, na ja, müssen wir jetzt auch anders machen.
00:25:44: ,470 So gesehen ist ein Umdenken schon da.
00:25:47: ,290 Jetzt muss man sehen, wie man das weiterentwickeln kann.
00:25:49: ,110 In den USA ist das ja eigentlich schon immer auch so eine Kopplung gewesen.
00:25:54: ,210 Der Erfolg der USA auf der Innovationsseite, auf der Technologieseite, auf der wirtschaftlichen
00:26:01: ,990 Seite hat sehr, sehr viel mit militärischer Forschung zu tun gehabt.
00:26:05: ,650 Die DARPA, die Mutter quasi dieser Agenturen, wo die Sprint ja nur ein kleines Geschwisterchen
00:26:10: ,550 irgendwo ist, hat ja den Erfolg der USA, der USA dann auch mit bewirkt.
00:26:14: ,270 Das ist jetzt mittlerweile auch dokumentiert.
00:26:17: ,570 Es ist klar, dass es über diese staatlichen großen Projekte gegangen ist und da waren sehr viele
00:26:20: ,490 zivile Ableger dabei, die wir jetzt im Computer oder sonst wo alle nutzen können.
00:26:26: ,130 Ohne diese DARPA, damals hätte es das nicht gegeben.
00:26:29: ,830 Und so gesehen muss man das wahrscheinlich auch zusammen sehen.
00:26:32: ,830 Welche Vorteile hätte dieses engere Miteinander verknüpfen von ziviler und militärischer Forschung?
00:26:39: ,290 Dass es alles möglich ist.
00:26:42: ,490 Sie können zu Glas gehen, gerade in der Glasstadt auch jener sind Glas.
00:26:46: ,590 Sie können zu Glas gehen.
00:26:48: ,650 Glas können sie für tausende von zivilen Zwecken verwenden, zu Hause oder sonst wo.
00:26:52: ,230 Sie können es aber auch verwenden für Abwehr von Munition und so weiter, von Geschossen und so weiter. Es hat ein Spezialglas. Oder auch die Optik.
00:27:01: ,090 Optik nun, um irgendwas zu identifizieren, was im Naturraum ist oder sonst wo eine Optik zu
00:27:08: ,330 identifizieren, wo ich militärische Operationen mit beobachten kann.
00:27:11: ,470 Das ist alles Dual-Use und das ist wahrscheinlich viel, viel mehr, als wir denken.
00:27:17: ,070 Und das muss letztendlich, muss man versuchen, das geschickt zusammenzulegen.
00:27:20: ,710 Also wie man das dann macht, da muss man Bestandsaufnahme machen und ob man das dann in bestehende
00:27:25: ,770 Forschungseinrichtungen integriert oder ob man eine eigene Sprint für militärische Forschung
00:27:30: ,390 aufbaut, das ist ja auch diskutiert worden. Das muss man sehen.
00:27:34: ,030 Da muss man klug drüber nachdenken.
00:27:36: ,450 Aber in diese Richtung muss es gehen, ja.
00:27:37: ,290 Es geht auch um die Effizienz der eingesetzten Euro.
00:27:41: ,950 Wie gesagt, ich kann keine Doppelforschung finanzieren.
00:27:43: ,350 So viel Geld haben wir jetzt auch wieder nicht.
00:27:54: ,310 Es gibt ja im EFI-Gutachten immer erstmal auch so eine Einordnung, wie sich Dinge entwickelt haben.
00:28:01: ,730 Die Industriepolitik erfährt ja seit einigen Jahren eine Renaissance.
00:28:05: ,750 Ist das gut für Deutschland?
00:28:07: ,990 Die Diskussion um die Industriepolitik ist eine Diskussion, die es schon seit mehreren Jahrzehnten gibt.
00:28:12: ,030 Und dazu muss man schon sagen, dass man in Deutschland das Wörtchen Industriepolitik eher ein No-Go war.
00:28:17: ,210 Das sollte man lieber nicht erwähnen.
00:28:18: ,690 Während in anderen Ländern, ich nehme einfach mal Frankreich für ein Land, ist Industriepolitik
00:28:22: ,370 etwas ganz, ganz Normales gewesen.
00:28:25: ,250 Der Unterschied ist einfach der, in Deutschland hat man gesagt, Unternehmen direkt zu fördern
00:28:30: ,750 und Geld zu geben, damit sie irgendwas machen, ist nicht Sinn und Zweck der Sache.
00:28:33: ,770 Das muss man anders machen.
00:28:34: ,830 Man kann die nicht einzeln fördern, man kann nicht einzelne Industrien bevorzugen und so weiter,
00:28:38: ,290 sondern man muss es eher gleichmäßig machen, so eine horizontale Politik, wo alle davon einigermaßen gleichmäßig profitieren können.
00:28:45: ,670 Das war das Denken in Deutschland über viele Jahrzehnte hinweg.
00:28:48: ,490 Und das ist jetzt ein bisschen am Aufbrechen.
00:28:50: ,190 Das hat natürlich zu tun mit der europäischen Integration, weil da ja natürlich auch in Brüssel Industriepolitik gemacht wird.
00:28:57: ,670 Da kann dann Deutschland auch nicht mehr ganz hinterherhinken.
00:28:59: ,710 Und selbst Herr Altmaier hat da bereits ein Konzeptpapier aufgeschrieben, Industriepolitik 2030,
00:29:04: ,630 wenn ich mich richtig erinnere, wo ja solche Elemente schon drin waren.
00:29:08: ,870 Und wenn man das jetzt mal durchdekliniert und sagt, was heißt das eigentlich für den ganzen
00:29:11: ,870 Innovationsbereich, dann in Kurzform heißt das, solange die Industriepolitik ist eine Politik,
00:29:18: ,130 die bei der F- und I-Politik, in Innovationspolitik das I trifft, gibt es genug Gründe, warum ich das machen kann.
00:29:26: ,530 Da kann ich durchaus auch mal spezieller vorgehen.
00:29:29: ,670 Und das haben wir dann entwickelt und haben dann auch bestimmte Kriterien an diese Industriepolitik angelegt.
00:29:34: ,370 Also man sollte mehr horizontale Maßnahmen machen, mehr Rahmenbedingungen machen.
00:29:38: ,050 Und wenn man subventioniert, was sicherlich an der einen oder anderen Stelle auch notwendig
00:29:42: ,970 ist, oder in eine Kofinanzierung reingeht, dann sollte das Ganze katalytisch sein.
00:29:47: ,230 Die Marktakteure sollten aber trotzdem einen größeren Anteil davon tragen.
00:29:50: ,990 Und und und, es gibt verschiedene Kriterien, die man dann anlegen kann.
00:29:52: ,130 Und dann ist die Industriepolitik auch, glaube ich, auch kein Schreckgespenst mehr.
00:29:56: ,950 Und ich merke auch in der volkswirtschaftlichen Zunft in Deutschland, dass das durchaus mittlerweile vergleichsweise lockerer gesehen wird.
00:30:03: ,850 Und wenn es auf Innovation kommt, dann widerspricht man dem eigentlich kaum mehr, würde ich sagen.
00:30:09: ,170 Im aktuellen EFI-Gutachten wird angeregt, man sollte eine Foresight- und Monitoring-Einheit
00:30:17: ,670 speziell für Schlüssel- und Zukunftstechnologien aufbauen. Warum ist das wichtig?
00:30:24: ,950 Also diese Idee mit dieser Foresight-Unit ist entstanden im Zuge des Gutachtens 2021, als wir
00:30:32: ,750 uns mit den Schlüsseltechnologien befasst haben und festgestellt haben, dass wir in der großen
00:30:37: ,830 Anzahl der Technologien in Deutschland mehr und mehr nach hinten fällt.
00:30:41: ,310 Und das kann man oftmals schon an dem wissenschaftlichen Output erkennen, ob man da mithalten kann oder nicht.
00:30:47: ,590 Deswegen man muss sehr rechtzeitig dran sein und muss möglichst viele Technologiefelder, manche,
00:30:51: ,050 die noch gar nicht in der Presse sind, auch muss die screenen und schauen, wo passiert da viel
00:30:55: ,750 und wo haben wir da Kompetenzen und wo werden die gerade aufgebaut.
00:30:59: ,450 Und das muss man frühzeitig erkennen, denn wenn man zu spät dran ist, dann ist die Chance, dass
00:31:04: ,450 man nicht mehr aufholt, relativ groß.
00:31:06: ,110 Und so eine Unit könnte das machen, indem sie die wissenschaftlichen Aktivitäten dauernd monitort,
00:31:13: ,190 die Aktivitäten mit der Umsetzung der Ideen in ökonomische Erfolge, dass man das dauernd monitort.
00:31:18: ,130 Und zwar im internationalen Vergleich.
00:31:20: ,670 Und das muss getan werden.
00:31:21: ,310 Und diese Unit berät dann die Bundesregierung und sagt, hört mal zu, jetzt habt ihr gerade vorne
00:31:26: ,110 dran Quanten, gut, macht das weiter.
00:31:28: ,650 Aber da kommt in 10, 15 Jahren dies und dies und jenes.
00:31:33: ,110 Und da übrigens, da sind wir so weit schon weg von der Frontierwelt, Forschungsfrontier, da
00:31:40: ,790 macht man nie mehr so viel, weil das schafft er eh nicht mehr, das ist die Ressourcen woanders.
00:31:44: ,430 Und so könnte man beraten.
00:31:45: ,670 Das ist ein Bundeskanzler nicht in der Lage, das alleine aufzustellen, auch mit dem Bundeskanzleramt,
00:31:50: ,570 sondern da brauchen sie wirklich Spezialistinnen und Spezialisten.
00:31:54: ,750 Und die Idee war ja, das dann auch so zu organisieren, wie die Konjunkturberichterstattung,
00:31:59: ,130 dass man quasi Forschungsinstitute, durchaus europaweit, immer drei, vier, machen das die nächsten vier Jahre.
00:32:05: ,230 Und danach machen es andere, damit da überhaupt keine Befangenheiten oder Pfadabhängigkeiten reinkommen.
00:32:11: ,210 Das baut man dann da auf, sodass man das wie bei der Konjunkturberichterstattung jedes Jahr
00:32:15: ,390 hat und die dann klar sagen, da und da sind die neuesten Trends und da geht es hin und da flacht
00:32:19: ,490 es ab und so weiter.
00:32:20: ,730 Ich glaube, dass das wichtig ist.
00:32:22: ,370 Das machen andere Länder auch.
00:32:23: ,830 Das gibt es in den USA, das gibt es in Japan, in Korea, in Australien, in Israel.
00:32:28: ,770 Also das sollte man, glaube ich, schon machen.
00:32:30: ,950 Gleich dazu gesagt, die Bundesregierung hat in den letzten zwei, drei Jahren durchaus Foresight aufgebaut.
00:32:35: ,150 Auch beim BMBF ist Foresight aufgebaut worden, aber nicht ganz so weit, dass es wirklich voll
00:32:39: ,550 einsatzfähig ist, aber es sieht schon gut aus.
00:32:42: ,490 Jetzt müssen die ganzen Foresight-Aktivitäten auch irgendwie zusammengebracht werden und das
00:32:45: ,190 muss man dann, glaube ich, noch stärker pushen.
00:32:54: ,450 Sie haben ja im EFI-Gutachten die Quantentechnologien sich angeschaut.
00:33:00: ,670 Was waren da so wichtige Punkte?
00:33:03: ,850 Also der wichtigste Punkt bei der Quantentechnologie ist der folgende.
00:33:06: ,030 In den letzten Jahren hat die EFI viele Technologien sich angeschaut.
00:33:09: ,830 KI und Blockchain und Cybertechnologien und, und, und.
00:33:14: ,570 Und überall kamen wir Pi mal Daumen zu der Erkenntnis, ja, da können wir schon was, das ist
00:33:18: ,290 nicht schlecht, das ist Weltspitze und der Abstand zur Weltspitze wird immer größer. Politik tut was.
00:33:24: ,810 Jetzt schauen wir uns die Quantentechnologien an, das sind ja dann drei verschiedene, Computing, Kommunikation und Sensorik.
00:33:32: ,990 Da schauen wir uns die an und dann stellen wir fest, da ist Deutschland sehr gut aufgestellt im Wissenschaftsbereich.
00:33:39: ,890 Formidabel, sehr gut, können gut an der Weltspitze mithalten.
00:33:43: ,430 Wenn es dann zum Patentieren geht, dann sind die Amerikaner immer die Nase ein bisschen vorn.
00:33:48: ,170 Und wenn es in die Unternehmen reingeht, dann sind auch eher die Amerikaner ein bisschen vorne.
00:33:52: ,350 Aber die Abstände sind nicht so fürchterlich groß.
00:33:54: ,270 Das heißt, wir können hier mitspielen und deswegen ist unsere Message oder unsere Handlungsempfehlung
00:33:59: ,430 an die Bundesregierung, hey Leute, jetzt habt ihr da mal eine Technologie vor der Tür, wo wir super gut sind.
00:34:04: ,770 Und jetzt verspielt es nicht, in Anführungszeichen, schon wieder.
00:34:08: ,390 Sondern sorgt dafür, dass diese Technologie, dass sie in die Anwendung kommt, dass sie den Transfer
00:34:14: ,270 von der wissenschaftlichen Idee in die ökonomische Anwendung, dass sie das versucht zu pushen,
00:34:19: ,490 dass sie dafür sorgt, dass Unternehmen das gerne machen wollen, dass sie die Technologien einsetzen
00:34:23: ,790 wollen, dass auch die drei großen Bereiche Kommunikation, Computing und Sensorik, dass die zusammenwirken,
00:34:29: ,750 die sollte man auch nicht disjunkt sehen, die muss man kombiniert sehen und sorgt dafür, dass sowas aufgebaut wird.
00:34:35: ,890 Und da seid ihr noch nicht so spät dran.
00:34:37: ,050 Da ist genau der richtige Zeitpunkt, das jetzt zu tun.
00:34:40: ,630 Aber man muss es auch jetzt wirklich machen.
00:34:42: ,030 Und das ist dann letztendlich dieser Vorschlag, der immer in diesem etwas modischen Begriff
00:34:46: ,610 des Innovations-Ökosystems, dann mündet ja, baut ein Innovations-Ökosystem auf.
00:34:50: ,510 Aber das heißt eigentlich im Prinzip nur, sorgt dafür, dass für diese Technologie nicht nur
00:34:55: ,470 die Grundlagenforschung da ist und die angewandte Forschung, sondern dass die Möglichkeiten
00:34:59: ,390 da sind, dass bestehende Unternehmen das nutzen wollen, dass der Transfer stattfindet, dass
00:35:04: ,470 genug Geld da ist, dass Start-ups sich formieren können, die dann wieder noch ganz andere Ideen
00:35:08: ,190 wieder mit reinbringen und so weiter und so weiter.
00:35:11: ,350 Und versucht das letztendlich aufzubauen.
00:35:13: ,550 Und das braucht nicht so fürchterlich viel Geld, sag ich mal, braucht sehr viele Rahmenbedingungen
00:35:17: ,110 und Strukturen, die man damit aufbaut.
00:35:19: ,550 Und dann kann das Ganze funktionieren.
00:35:20: ,310 Und dann kann man unserer Ansicht nach auch sehr gut mit den Amerikanern und auch mit den Chinesen,
00:35:26: ,790 natürlich mittlerweile, die sind sehr stark auf den Gebieten, kann man mit denen auch sehr gut mithalten.
00:35:30: ,490 Und das würde uns, und das sollte man vielleicht gerade beim Quantencomputing so sehen, das
00:35:35: ,690 würde uns einen Befreiungsschlag geben in der technologischen Souveränität, wo wir ja gerade
00:35:41: ,390 befürchten, bei KI kommen wir mehr und mehr in Abhängigkeiten.
00:35:45: ,090 Nicht nur von China, das war die ganzen letzten Jahre schon das Thema, sondern mittlerweile
00:35:49: ,570 seit ein paar Wochen merken wir auch, mit den Amerikanern ist es jetzt gerade auch nicht so
00:35:53: ,990 gut Kirschen essen, sagen wir mal so.
00:35:55: ,410 Also das ist auch da.
00:35:56: ,330 Und das Quantencomputing würde dann auch selbst die KI in Deutschland dann auf ein ganz anderes Niveau heben.
00:36:01: ,550 Und dann sind wir wirklich souverän und können dann auch wieder befreiter und auch erfolgreicher arbeiten.
00:36:07: ,610 Das heißt, man müsste jetzt das so angehen, dass man jetzt auch diese Bildungsangebote jetzt
00:36:12: ,750 erstmal pusht für Leute, die schon in Arbeit sind, für Forschende, Studierende und Kinder wahrscheinlich schon, ne?
00:36:22: ,830 Relativ früh anfangen, in der Schule das schon zu integrieren, dass das quasi etwas ganz Normales
00:36:27: ,590 ist, dass man mit diesen Technologien umgeht.
00:36:30: ,770 Das hat dann mit dem Kompetenzaufbau zu tun, dann auch in den Schulen das zu integrieren, in
00:36:33: ,830 den Studiengängen das zu integrieren, dass es einfach zum Grundkanon dessen gehört, was man dort erlernt.
00:36:40: ,750 Und dann eben diese ökonomische Perspektive, diese ökonomische Dimension anzuschieben.
00:36:45: ,010 Und da kann der Staat viel machen, das sagen wir so.
00:36:47: ,170 Das muss auch nicht immer eine direkte Subvention sein.
00:36:49: ,170 Das können auch Beschaffungsmaßnahmen durch den Staat sein und und und.
00:36:53: ,710 Beteiligungen des Staates, also dass man eine Private-Public-Partnership eingeht.
00:36:57: ,130 Der Vorteil dieser Konstrukte ist, dass der Staat, wenn das ganze Ding gut läuft, auch nachher wieder rausgehen kann.
00:37:02: ,290 Und dann fließen die Mittel auch wieder zurück.
00:37:04: ,010 Das ist im wahrsten Sinne übrigens katalytisch.
00:37:06: ,590 Und das könnte man da machen.
00:37:07: ,330 Und das Instrument muss man jetzt einfach vermehrt dort einsetzen.
00:37:11: ,710 Und dann, wenn der Staat das so auch tut und die Rahmensetzung richtig macht, dann ist das auch
00:37:15: ,750 ein Signal an die Wirtschaft.
00:37:17: ,950 Vielleicht hätten wir das vorher schon nochmal erwähnen müssen.
00:37:20: ,990 Diese Unsicherheit, die in der Wirtschaft herrscht, ist mit so ein großes Problem.
00:37:24: ,350 Es ist ja nicht so, dass die deutschen Unternehmen noch, sage ich jetzt mal, wenn die Rezession
00:37:28: ,710 so weitergeht, dann wird das immer schwieriger, dass die nicht finanzielle Mittel hätten, um zu investieren.
00:37:32: ,350 Die haben finanzielle Mittel, sie wissen eigentlich nur nicht wo.
00:37:35: ,110 Wenn die Unsicherheit groß ist, dann mache ich vielleicht lieber Ferienwohnungen an der Cote d'Azur. Die gehen immer.
00:37:41: ,370 Aber das wollen wir ja eigentlich nicht.
00:37:42: ,890 Wir wollen ja andere Investitionen sehen.
00:37:45: ,990 Und dazu muss die Unsicherheit stark reduziert werden.
00:37:48: ,230 Und die Politik kann viel dazu tun, durch ein Signal geben und durch geschickte Unterstützungsmaßnahmen
00:37:53: ,850 zu sagen, da geht der Weg hin.
00:37:55: ,790 Wenn er da hingeht, dann ist das Risiko zwar nicht gebannt, aber die Unsicherheit ist nicht mehr ganz so groß.
00:37:59: ,990 Und dann könnt ihr auch getrost investieren.
00:38:01: ,350 Denn das wisst ihr ja, wie das geht.
00:38:04: ,550 Und das müsste jetzt eigentlich passieren.
00:38:05: ,510 Und das gilt bei Quanten ganz besonders.
00:38:18: ,310 Was wäre denn aus Sicht der EFI eine gute deutsche oder europäische Industriepolitik?
00:38:25: ,510 Wäre es nicht schlau, dass wir den Strukturwandel, den man jetzt sowieso angehen muss, für einen Neuaufbruch zu nutzen?
00:38:33: ,110 Ich meine, den Strukturwandel, den ich ja vorher angesprochen habe, ist ja ein Strukturwandel,
00:38:37: ,190 der in aller Regel auf radikal neuen Ideen basiert.
00:38:45: ,830 Also ein batteriebetriebener Motor ist was anderes als ein fossilbetriebener Motor.
00:38:51: ,790 Die Künstliche Intelligenz ist was anderes als die Systeme, die wir vorher hatten, um bestimmte
00:38:57: ,810 maschinelle Anlagen zu betreiben und so weiter. Also eine IT-Steuerung.
00:39:00: ,710 Also das sind radikal neue Technologien.
00:39:03: ,010 Und radikal neu heißt, wenn ich das selbst entwickle oder wenn ich das einsetze, also ich mir
00:39:10: ,750 die Technologie einkaufe, dass ich das, was ich vorher gemacht habe mit meinen Kompetenzen,
00:39:16: ,730 aber auch mit der Infrastruktur, die ich habe, zu einem großen Teil abschreiben muss, weil es
00:39:21: ,130 einfach dazu nicht mehr passt.
00:39:23: ,250 Und das ist eine riesengroße Richtungsänderung.
00:39:26: ,130 Und diese Richtungsänderung tut weh.
00:39:28: ,150 Und das macht man nicht gerne.
00:39:30: ,610 Und die Deutschen sind besonders konservativ, glaube ich, das nicht machen zu wollen.
00:39:33: ,150 Die Amerikaner sind da sehr viel lockerer, muss man dazu sagen.
00:39:36: ,450 Die drehen sich da auch mal schnell um 180 Grad und laufen genau in die andere Richtung.
00:39:40: ,670 In Deutschland tut man sich da schwer.
00:39:42: ,570 Und wenn man das ein bisschen anfüttert und sagt, naja, wir geben euch so einen Schubs, damit
00:39:46: ,490 ihr diese Pfadabhängigkeit, dieses Eingesperrtsein im Alten, dass ihr das überwinden könnt,
00:39:53: ,510 und das füttert man an mit einer Subventionierung, die katalytisch ist, also katalytisch heißt,
00:39:57: ,630 das wirkt nur eine gewisse Zeit und dann müsst ihr wieder selber laufen, aber den Sprung über
00:40:01: ,810 die Grenze, den geben wir euch, dann ist es, glaube ich, richtig, das zu tun.
00:40:06: ,990 In einem normalen Forschungs- und Innovationslandschaft, wo so inkrementelle Fortschritte nur
00:40:11: ,790 stattfinden, ein Motorsystem wird einfach verbessert oder sowas, da braucht man sowas meiner Ansicht nach nicht.
00:40:17: ,910 Aber für diese Richtungsänderung, die doch sehr viel an Kraft und Motivation braucht, ist es,
00:40:23: ,570 glaube ich, ganz gut, das politisch zu unterstützen.
00:40:25: ,010 Und dann kommen diese Missionen, diese missionsorientierte Politik dann auch ins Spiel, wo man
00:40:31: ,010 dann so große Zielsetzungen dann vorgibt, wie zum Beispiel, was weiß ich, 2035 CO2-freie Individualmobilität.
00:40:39: ,510 Das sind viele, viele radikale Innovationen notwendig, das zu tun.
00:40:42: ,870 Und dann kann man versuchen, das politisch zu pushen.
00:40:44: ,630 Aber auch da ist unser Epidiktum, nicht zu weit reingehen, nur katalytisch anschieben und dann
00:40:50: ,450 müsst ihr aber selber laufen.
00:40:51: ,710 Das ist auch diese Idee von Roadmaps.
00:40:53: ,410 Man gibt erstmal so eine Idee vor, wo man hin möchte.
00:40:58: ,030 Eine Roadmap ist ja eigentlich einfach ein Instrumentarium, um eine Planung zu machen.
00:41:02: ,770 Und die Forschungs- und Innovationspolitik bräuchte mehr Roadmaps.
00:41:06: ,510 Sodass man sagt, naja, wir haben das und das große Ziel, das wollen wir erreichen, dazu brauchen
00:41:10: ,110 wir zehn Schritte und die müssen so aneinander gesetzt werden.
00:41:14: ,490 Und sind so voneinander abhängig oder auch unabhängig voneinander, was ja auch mal günstig ist, wenn was unabhängig ist.
00:41:19: ,950 Aber das hängt so zusammen.
00:41:21: ,810 Und das schreiben wir mal auf und dann sagen wir auch, wer dafür verantwortlich ist, heute schon.
00:41:25: ,870 Wer wahrscheinlich dafür verantwortlich sein wird.
00:41:27: ,150 Und dann baut man so eine Roadmap auf, dass das mal jeder sehen kann.
00:41:30: ,150 Und dann legt man los.
00:41:32: ,210 Und dann wird das natürlich dauernd evaluiert.
00:41:34: ,650 Man schaut nach, hat das funktioniert?
00:41:35: ,870 Und was muss man besser machen? Daraus lernt man auch.
00:41:38: ,070 Und so ist das natürlich ein lebendes Objekt, das sich nicht komplett auf den Kopf stellt, das glaube ich nicht.
00:41:42: ,350 Aber das andauernd sich so verändert, dass der nächste Schritt noch besser wird als der Schritt zuvor.
00:41:47: ,110 Und das glaube ich, das hat der Politik in den letzten Jahren, also es ist gar nicht nur die
00:41:51: ,390 Ampelkoalition, auch davor haben Roadmaps eigentlich keine Rolle gespielt.
00:41:54: ,070 Und das sind eigentlich bewährte Mittel aus der Privatwirtschaft, die man Strategien auf- und umsetzt.
00:41:59: ,130 Und das sollte man letztendlich dort machen.
00:42:01: ,390 Und die Kompetenzen sind in den Häusern eigentlich auch vorhanden.
00:42:05: ,910 Eigentlich müssten die das auch machen können.
00:42:07: ,270 Okay, wäre das dann quasi eine Roadmap für Quantentechnologien? Zum Beispiel.
00:42:12: ,450 Da würde ich sagen, naja, wir haben drei Felder. Die Quantencomputing, Quantenkommunikation, Quantensensorik.
00:42:18: ,010 Die haben jeweils ihren eigenen Entwicklungspfad.
00:42:21: ,790 Den schreibe ich dann auf, wo das hingehen soll.
00:42:23: ,690 Was noch grundlagenmäßig erforscht werden muss.
00:42:25: ,090 Wo ich mehr Startup-Finanzierung brauche.
00:42:28: ,670 Wo es mehr etablierte Unternehmen sind.
00:42:29: ,330 Wo ich Beschaffungselemente des Staates einbaue, um das Ganze zu pushen.
00:42:33: ,010 Das kann ich in allen drei Dimensionen machen.
00:42:35: ,910 Dann würde ich die drei Dimensionen miteinander verschrauben.
00:42:37: ,690 Irgendwo sagen, naja, wo sind denn die Schnittstellen?
00:42:39: ,250 Die lassen wir nicht einfach nur liegen, sondern versuchen sie aktiv zu unterstützen.
00:42:43: ,650 Dass an den Schnittstellen auch etwas Zusätzliches entsteht.
00:42:46: ,290 Und so einen Plan bräuchte ich.
00:42:47: ,510 Das sind jetzt nicht nur sieben Seite Hochglanzbroschüre, sondern das ist schon ein dickeres Büchlein.
00:42:51: ,850 Wo drinsteht, was man im Prinzip vorhat.
00:42:53: ,650 Und wie man es auch ressourcenmäßig untersetzen möchte.
00:42:57: ,310 Im Sinne von finanziellen Ressourcen, aber auch von Zeitressourcen.
00:43:00: ,530 Also auch wie lange darf oder soll das dauern.
00:43:03: ,310 Manche Dinge muss man länger laufen lassen.
00:43:05: ,710 Andere Dinge muss man auch mit Kürze machen.
00:43:06: ,250 Und so einen Plan bräuchte ich dann letztendlich.
00:43:09: ,330 Wie kommt man denn zu so einer Roadmap?
00:43:11: ,170 Wer muss sich denn da zusammensetzen?
00:43:13: ,810 Ganz einfache Antwort auf die Frage ist, gehen Sie mal zur DARPA in die USA.
00:43:17: ,130 Lassen Sie sich von denen mal zeigen.
00:43:18: ,050 Das habe ich denen auch gesagt.
00:43:19: ,730 Geht mal zur DARPA und lasst sie mal zeigen, wie man so eine Roadmap aufschreibt. Die können es perfekt.
00:43:22: ,210 Also die Amerikaner können wirklich perfekt solche Strategien aufsetzen und dann in ein Umsetzungsschema
00:43:28: ,350 in so eine Roadmap reinbringen.
00:43:29: ,150 Ich habe das mal gesehen für irgendeinen Bereich in den grünen Technologien.
00:43:33: ,930 Ich war fasziniert, was man auf einer DIN A4-Seite so gut unterbringt, dass es eigentlich jeder
00:43:37: ,210 verstehen kann, der es verstehen will, verstehen kann, wie das funktioniert und was die Schritte sind.
00:43:42: ,230 Und sowas müsste man letztendlich machen.
00:43:44: ,390 Aber das kann man auch schulen.
00:43:45: ,250 Das ist jetzt, glaube ich, kein großes Hexenwerk.
00:43:48: ,350 Und ich denke, dass sowas natürlich im Ministerium auf den höheren Ebenen, Staatssekretär oder
00:43:53: ,710 Abteilungsleiter Ebene, müsste schon verankert sein.
00:43:56: ,130 Und dort brauchen Sie Leute, die solche Kompetenzen auch haben und das Willen sind auch zu tun.
00:44:09: ,590 Es gab ja noch diesen großen Bereich Dekarbonisierung und Digitalisierung.
00:44:16: ,990 Diese Transformation, vor der wir stehen, die EFI hat sich das auch ganz genau angeschaut.
00:44:21: ,910 Was waren da denn so wichtige Punkte aus dem Bereich?
00:44:25: ,770 Na gut, wir reden ja schon seit Jahren in verschiedensten Kapiteln immer wieder von digitalen
00:44:29: ,310 Technologien, die aufgesetzt und umgesetzt werden sollen.
00:44:32: ,870 Oder auch von technologischen Technologien, von allen möglichen Technologien, die zur Bekämpfung
00:44:35: ,850 des Klimawandels beitragen sollen, also Dekarbonisierung getrieben werden soll.
00:44:40: ,930 Und das haben wir punktuell nur gemacht, mal hier, mal da in der Automobilindustrie oder bei
00:44:45: ,310 Blockchain und so weiter und so weiter.
00:44:47: ,350 Und haben aber nie gesagt, wie ist eigentlich das gesamte Bild?
00:44:49: ,670 Wie digital ist denn Deutschland oder wie grün?
00:44:52: ,850 Wie dekarbonisiert ist eigentlich Deutschland?
00:44:54: ,510 Und das haben wir mit einer Studie machen lassen, die uns das aufgezeigt hat, wo sind noch Digitalisierungs-
00:45:00: ,010 oder Dekarbonisierungspotenziale, wo sind sie schon ausgeschöpft?
00:45:05: ,030 Wie geht man mit dem Strukturwandel um, der dort stattgefunden hat?
00:45:08: ,650 Und das Ganze ist dann sehr stark auch auf den Arbeitsmarkt appliziert worden.
00:45:11: ,450 Das ist für mich aus einer Arbeitsmarktperspektive gemacht worden.
00:45:14: ,950 Und da stellen wir schon fest, dass bei der Dekarbonisierung bei Deutschland im internationalen Vergleich ziemlich gut dasteht.
00:45:22: ,430 Wir sind schon relativ weit im Vergleich zu anderen Ländern.
00:45:25: ,670 Während bei der Digitalisierung ist es genau umgekehrt.
00:45:27: ,790 Da sind wir eigentlich relativ schlecht.
00:45:28: ,170 Da sind wir noch nicht so weit gekommen.
00:45:30: ,910 Das ist jetzt nicht sonderlich verwunderlich.
00:45:31: ,750 Das haben wir die ganzen letzten Jahre schon gesagt.
00:45:34: ,130 Es ist natürlich für die Politik interessant zu wissen, wo findet das Staat, in welchen Regionen findet das Staat.
00:45:40: ,930 Digitalisierung in der Stadt ist nicht so das große Problem.
00:45:43: ,670 Auf dem Land ist es ein viel größeres Problem.
00:45:45: ,890 Bei der Dekarbonisierung ist es tendenziell leicht andersrum.
00:45:48: ,470 Und dann kommen auf dieser Basis die ganzen Handlungsempfehlungen wieder zum Tragen, wie man
00:45:53: ,110 diese digitalen Technologien besser pushen kann und wie man die Dekarbonisierungstechnologien besser pushen kann.
00:45:59: ,890 Wobei viele Handlungsempfehlungen der letzten Jahre immer wieder aufgegriffen worden sind.
00:46:03: ,430 Ich meine, das hat bei der Digitalisierung im Wesentlichen mit dem Infrastrukturausbau zu tun,
00:46:08: ,170 der doch an vielen Stellen noch löchrig ist, sagen wir es mal so.
00:46:11: ,810 Und bei der Dekarbonisierung hat das aus unserer Sicht schon auch sehr viel mit dem CO2-Preis
00:46:15: ,650 oder ähnlichen Konstrukten zu tun, die man braucht, damit die neuen Technologien besser in den Markt reinkommen.
00:46:22: ,390 Das sind so diese Hauptpolitikfelder dann in den beiden Bereichen.
00:46:26: ,070 Und dann gibt es zahlreiche Maßnahmen, die man dann noch parallel und ergänzend dazu lancieren muss.
00:46:38: ,790 Aktuell weisen Sie ja darauf hin, dass der Innovations- und Wertschöpfungsprozess sich von der
00:46:45: ,690 Grundlagenforschung bis zur Anwendung und von der Produktentwicklung bis zur Marktdurchdringung zieht.
00:46:53: ,690 Und das ist ja tatsächlich auch ein bisschen kleinteilig.
00:46:57: ,720 Wie bekommt man da ein gutes Ineinandergreifen hin?
00:47:03: ,850 Ja gut, man hat da viele Reibungspunkte, die nicht so gut zusammenpassen.
00:47:07: ,250 Man hat viele Förderungen, die man heute nicht mehr braucht.
00:47:10: ,850 Man hat viel Doppelförderung drin.
00:47:11: ,490 Das hat auch mit den Ebenen zu tun, von der EU runter über die Ebenen des Bundes, dann auch auf die Länder runter.
00:47:18: ,030 Das müsste alles irgendwie mal entschlackt werden.
00:47:20: ,930 Irgendwie muss man da auch mal mit dem Besen durchgehen und gucken, was braucht man wirklich,
00:47:24: ,570 was braucht man eigentlich nicht mehr unbedingt und was muss man umsetzen.
00:47:27: ,610 Das sind natürlich fürchterlich dicke Bretter.
00:47:28: ,930 Das ist auf dem Papier schnell hingeschrieben, dass man das so machen muss.
00:47:31: ,770 Das sind fürchterlich dicke Bretter, das umzusetzen.
00:47:34: ,910 Aber ich glaube, dafür so ein bisschen den Blick zu haben, wäre, glaube ich, wichtig, auch von den politisch Verantwortlichen.
00:47:39: ,070 Unmöglicherweise auch den Blick, auch selbst bescheiden zu sagen, nee, nee, wir sorgen dafür,
00:47:46: ,990 dass die Probleme durch die Wirtschaft und die Gesellschaft selbst gelöst werden kann.
00:47:50: ,850 Wir geben nicht die Lösungen vor.
00:47:51: ,610 So gut sind wir gar nicht, das können wir gar nicht.
00:47:53: ,850 Aber wir geben euch so einen Rahmen, dass ihr euch darin austoben könnt und ihr schafft dann auch die Lösungen.
00:47:58: ,010 Ich glaube, das ist auch so ein Punkt, wo man die Politik sich so ein bisschen zurücknehmen kann.
00:48:02: ,190 Deswegen habe ich auch vorhin gesagt, wir brauchen nicht mehr Geld fürs Forschungsministerium. Glaube ich nicht.
00:48:05: ,390 Wir brauchen keinen größeren Haushalt.
00:48:06: ,490 Wir brauchen es klüger ausgeben, dass wir das klüger tun.
00:48:09: ,030 Die privaten Akteure müssen diese Lösungen letztendlich alle selbst generieren.
00:48:15: ,170 Wer soll mit dem Besen dann da durch? Ja, mich, Elon Musk.
00:48:22: ,210 Muss man so zu sagen.
00:48:23: ,850 Der hat auch keinen Besen, der hat eine Kettensäge.
00:48:26: ,070 Aber das ist vielleicht auch nur matter of degree.
00:48:29: ,910 Also so kann man es nicht machen.
00:48:31: ,910 Obwohl es den Vorteil hat, dass einfach mal radikal was passiert.
00:48:35: ,770 Dagegen, wenn man das so kleinstückchen hier und da und dann wird immer noch 25 Minuten her
00:48:39: ,350 verhandelt, dann kommt auch nichts dabei raus.
00:48:41: ,030 Also so einen Mittelweg bräuchte man schon.
00:48:43: ,930 Vielleicht gibt es kluge Köpfe, die auch wirklich wissen, wie man das macht.
00:48:46: ,170 Es braucht natürlich zuerst einen Willen, das zu tun.
00:48:50: ,610 Gerade in Zeiten, wo viel aufeinanderprasselt, ist es eigentlich noch ein Add-on.
00:48:55: ,390 Das ist ein Add-on, ja.
00:48:58: ,210 Das ist ein Add-on, das nicht so simpel umzusetzen ist.
00:49:02: ,450 Was möglicherweise aufgrund von anderen Prioritäten dann immer wieder nach hinten runterfällt.
00:49:07: ,330 Es ist auch politisch nicht sexy, Entschuldigung.
00:49:09: ,330 Also ich sorge dafür, dass Strukturen effizienter werden.
00:49:12: ,730 Also es ist doch viel interessanter, irgendeine neue Autobahn zu eröffnen oder was weiß ich zu eröffnen. Das ist wirklich publikumswirksam.
00:49:18: ,090 Aber dafür zu sorgen, dass die Prozesse besser laufen, das besser flutscht und so weiter, dafür kriegt man keinen Rosenstrauß.
00:49:24: ,750 Es hängt von den politischen Akteuren ab und ihrem Willen, sage ich mal so, das gesellschaftliche
00:49:31: ,950 Interesse unserer Wirtschaft und Gesellschaft in den Vordergrund zu stellen und alles andere hinten anzustellen.
00:49:36: ,370 Und ob man das immer hinbekommt bei einem Wahlzyklus von nur ein paar wenigen Jahren, kann man auch zweifeln.
00:49:44: ,170 Ich danke Ihnen ganz herzlich und ja, hoffen wir mal, dass Herr Merz das Gutachten lesen wird.
00:49:51: ,730 Ja, und mit uns spricht. Wenigstens eine halbe Stunde. Dankeschön. Vielen Dank Ihnen auch.
00:50:04: ,850 Das Wort hat der Wirtschaftswissenschaftler Uwe Kantner.
00:50:07: ,670 Wer sich tiefer einlesen möchte, die EFI-Gutachten der letzten Jahre befinden sich auf der Webseite
00:50:13: ,550 der Expertenkommission Forschung und Innovation.
00:50:17: ,250 Natürlich gibt es auch viel auf den Webseiten des Stifterverbandes zu entdecken, wo es eine
00:50:23: ,090 Reihe von Impulspapieren zum Download gibt.
00:50:26: ,750 Darüber hinaus hat der Stifterverband einige Programme in diesem Bereich, zum Beispiel Data
00:50:32: ,430 Group Business to Science oder der Länder Roundtable Innovation.
00:50:39: ,210 Links findet Ihr in den Shownotes zu dieser Sendung.
00:50:42: ,510 Und last but not least, am 7.
00:50:44: ,290 November wird der nächste Gipfel für Forschung und Innovation stattfinden, diesmal in Kooperation
00:50:50: ,330 mit dem Falling Wall Science Summit im Café Moskau in Berlin.
00:50:55: ,450 Und damit vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.
00:50:58: ,790 Bitte bleibt uns gewogen und empfiehlt uns gerne weiter. Bis demnächst!
00:51:56: ,290 Untertitel der Amara.org-Community