THINK & DO

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Transkript

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(…)

Michael Sonnabend: Hallo und herzlich willkommen zu Think and Do, dem Podcastmagazin des Stifterverbandes. Ich bin Michael Sonnabend und begrüße alle recht herzlich hier zur 23. Ausgabe mittlerweile. Und für diese Ausgabe habe ich mir Verstärkung geholt, nämlich einmal in Person meiner Kollegin Nadine Gerold. Hallo Nadine! #00:00:34-1#

Nadine Gerold: Hallo Michael! #00:00:35-2#

Michael Sonnabend: Aus der Kommunikationsabteilung des Stifterverbandes und dort zuständig für Corporate-Design und Marketingkommunikation. Und warum du heute dabei bist, wird gleich klar, wenn wir unseren heutigen Hauptgast vorstellen, den wir schon ganz, ganz lange in unserem Podcast haben wollten, und jetzt hat es endlich mal geklappt, nämlich den Fotografen David Ausserhofer. // Hallo David! #00:00:59-4#

David Ausserhofer: (unv.). // Hallo! Freue mich, hier zu sein. Vielen Dank! #00:01:01-1#

Michael Sonnabend: Ja, toll, dass das endlich mal geklappt hat. Corona hat uns da ja auch öfter mal Steine zwischen die Beine geworfen, sodass es immer wieder verschoben werden musste. Aber jetzt sitzen wir hier traut zusammen und können endlich mal miteinander reden. Ja. Du bist Fotograf. Und deshalb wollen wir natürlich heute über Fotografie // sprechen #00:01:21-9#

David Ausserhofer: Hm, hm (bejahend). // Gerne. #00:01:22-7#

Michael Sonnabend: im weitesten Sinne. Und ich will dich jetzt auch gar nicht so fürchterlich groß vorstellen, weil ich glaube, dass im Laufe des Gesprächs schon klar wird, wer du bist und was du machst. Deshalb steige ich einfach mal ein mit der Frage: Du bist Fotograf. Wen oder was fotografierst du denn normalerweise? #00:01:42-1#

David Ausserhofer: Ich komme ja von der Tageszeitungsfotografie. Also da hatte alles begonnen vor, ja, jetzt schon sagenhaften dreißig Jahren in Bonn. Ich komme ja aus Bonn, ein Bönnsche Jung. Und hatte damals für den Generalanzeiger dort gearbeitet und halt auch für ein Stadtmagazin und mich dann als ersten Schwerpunkt da so auf die Fotografie von Schriftstellern eingeschossen und gemerkt, dass mir das ganz besonderen Spaß macht, damals auch alles noch in Schwarz-weiß. Und dann so schrittchenweise, ja, haben sich die Dinge ja im flotten Galopp verändert. Und das ist ja schon, glaube ich, eine Branche, in dem einen sehr, sehr großer und intensiver Wandel stattgefunden hat. Und deshalb, wenn wir dann sozusagen die nächste Station dann auch mal noch so durchgehen würden, kann ich da so anhand der einzelnen Etappen auch gern so schilden, was alles, ja, an Veränderung passiert ist. Wobei diese Veränderung ja auch dafür/ also empfinde ich auch so als Vitalisierung, dass man halt ständig auch in der Pflicht ist, zu kucken: Wo, wie weht der Wind jetzt? Wie muss ich mich verändern? Habe ich ein Gespür für den Trend? Welche Sachen sind aber dann doch wieder Rohrkrepierer und Ähnliches? #00:02:54-0#

Michael Sonnabend: Du hast gesagt: Das hat alles in Bonn angefangen. Von welcher Zeit sprechen wir da? #00:02:59-9#

David Ausserhofer: Also Abi habe ich Ende der Achtziger gemacht. Dann Anfang der Neunziger habe ich dann in Bonn angefangen, habe da halt/ Ich hatte das Glück, dass da grad ein Stadtmagazin mit sehr viel Elan und Geld gegründet worden ist von einem Unternehmer, der, ja, den Wunsch hatte, da einen Zeichen zu setzen und mit einer neuen Redaktion und/ Das war also so eine Aufbruchstimmung so. Und da haben wir halt so zwei Jahre sehr viel und intensiv getobt. Und dann hatte ich dort/ Ich habe direkt am Rhein gewohnt in Beuel. Also ich habe mich dann irgendwann auch bewusst entschieden, in Beuel zu wohnen, also nur wenige Meter vom Rhein entfernt, recht klein, aber mit dem Blick auch wirklich auf den Rhein. Und hatte dann so eine Fotoserie also. Und das nannten die dort, als veröffentlicht wurde: Darum ist am Rhein so schön. Also angelehnt an das Volkslied. Und ich bin dann wirklich fast jeden Tag am Rhein gewesen, hatte auch immer meine Kamera bei. Und das war wirklich so eine freie Arbeit, weil der halt so einen Sog hat. Und als ich später weggezogen bin, war es auch das, was ich am meisten und am längsten vermisst hatte, also diese Kraft dieses Flusses. Und da ist halt Woche für Woche immer ein Bild erschienen, recht großformatig, also immer vierspaltig und ohne Text, einfach nur als Schmuckbild. Und das, also diese Serie hat irgendwie da in diesem Bonner Raum dazu geführt, dass so, obwohl ich ja grade erst angefangen hatte, so eine Duftnote da war. Und weil ansonsten war es schwer, sich da durchzusetzen, weil die ganzen Kollegen haben schon so gemauert, dass sie ach geachtet haben, dass da jetzt nicht allzu viele Junge nachrücken. War auch der Grund und (unv. #00:04:42-8#) der Sprung zum Nächsten, warum ich dann auch so die Fühler ausgestreckt hatte, wo es dann hingehen könnte kurz danach. Kam tatsächlich, und das dann schon eine Fügung gewesen, eine Anfrage von der FAZ, ob ich mir vorstellen könnte, halt nach Frankfurt zu ziehen. Und ja, nach dem Gespräch dort war das dann die nächste Station, weil die brauchten neue feste Freie. #00:05:05-5#

Michael Sonnabend: Bevor wir dahinkommen, vielleicht noch einen ganz kleinen Schritt zurück. Also wie hat man sich das vorzustellen? Also der kleine David ist irgendwie in seiner Kindheit immer mit einer Polaroidkamera rumgelaufen und hat fotografiert. Ich werde mal ein großer Fotograf. Oder wie kommt man dazu als junger Mensch so? #00:05:22-6#

David Ausserhofer: Ich hatte tatsächlich so eine kleine Agfa, wo man nur drei Entfernungen einstellen konnte. Und ich glaube, sage mal, weiß ich, vier Zeiten. Also das war wirklich drollig. Aber das war so meine, die habe ich übrigens auch noch, meine erste Kamera so. Und dann ich meine: Fotografie hat ja einen Zauber. Und wir hatten einen sehr engagierten Lehrer, der so eine Foto-AG angeboten hatte. Und dort hatten wir denn geprintet auch. Also der hatte dann die Dunkelkammer. Und das war halt. Der hatte so eine entspannte, lässige Art, dass dort ja so der unverkrampfte Zugang zu der Laborarbeit und dieser Faszination dann da war. Und also irgendwie hat er da, glaube ich, eine ganze Menge mit angeschoben. Und dann begann halt das hin sparen auf eine gute Kamera. Das war dann eine Nikon. Und diese Nikon oder die Liebe zu Nikon ist bis heute ungebrochen geblieben. Es gab nur so zwischendrin mal so ganz kleine Versuche, was anderes zu testen. Und dann wieder ganz schnell zurück zu denen, weil das ist einfach/ #00:06:23-8#

Michael Sonnabend: Die große Liebe Nikon. #00:06:26-6#

David Ausserhofer: Ja. Also, doch, doch. Also ja. Passt auch immer. Also ich weiß immer, wo sie ist, und habe sie auch immer gut im Arm. Und wenn ich unterwegs bin, muss ich auch sie spüren, weil es ist ja ein Werkzeug. Aber es ist halt auch so ein Schlüssel, die Dinge so einzufangen, wie ich sie erlebe und umsetzen will. Und manchmal schmerzt es mich wirklich noch lange danach, wenn ich genau weiß, das wäre ein Moment gewesen. Und ich brauche einfach zu ewig, um halt die rauszuholen, die richtige Optik draufzusetzen, zu kucken, ob alles eingestellt ist. Und da bin ich schon so von der Tageszeitungsfotografie immer so, ja, doch, doch: Die soll bereit sein, dass man halt auch schnell mal sie hochreißen kann. #00:07:03-5#

Michael Sonnabend: So. Gut. Und dann diese Geschichte da in Bonn vom Rhein war sozusagen die Initialzündung, habe ich das richtig verstanden oder/ #00:07:11-1#

David Ausserhofer: Also ich hatte eigentlich vor, das zum Beruf zu machen, weil ich hatte einfach nicht den Optimismus oder konnte nicht glauben, dass man davon leben kann. Ich hatte eher gedacht, ich mache/ Ich wollte nicht studieren, weil ich so dachte: Das ist nicht so meines, über so viele Jahre dann nochmal so eine schulische Grundstimmung. Ich hätte dann eher was, glaube, wären eher Hand, also ein Tisch/ also Tischler, sowas hätte ich, hatte ich so eher im Sinn. Und dann hatte ich aber eine kuriose Begegnung mit einer Lyrikerin: Hilde Domin. Die hatte ich portraitiert für den DAAD. Die, für die durfte ich schon als Schüler damals arbeiten. Und der Zufall wollte es, dass wir dann/ Ich glaube, ich habe sie in Köln fotografiert. Und dann sind wir dem identischen Zug an/ standen am Bahnsteig, sind also ins selbe Abteil und hatten dann/ Sie kam ins Plaudern. Und sie/ Ich habe ihr dann so geschildert, was ich mache. Und sie sagte: Sie sollten unbedingt sie/ Und dann sagte/ Man sieht ja: Sie lieben das. Sie sollten das auch zum Beruf machen. Also irgendwie hatte sie den Schubser gegeben. Und ich habe mir dann nach dem Zivildienst gedacht: Okay. Ich sage mal: Ein Jahr so als Spanne ist völlig okay. Lasse ich es mal anlaufen. Und nach drei Monaten war absolut klar: Das ist es. Also das war wo kein Moment mehr infrage gestellt. Und bis heute hatte ich nie eine Phase oder auch nur eine Wallung, dass ich so dachte: Oh! Nein. Ich würde ganz was anderes machen. Also das, da bin ich einfach, ja, ungemein dankbar, dass dieses Feuer nie ausgegangen ist. Also ich brenne dafür. Und das, ja/ Es können sogar Termine und Themen sein, die eigentlich so vom Rahmen und von den Eckdaten überhaupt nicht kribbeln, und trotzdem habe ich dabei Spaß. Also und das ist selber/ Ja, ich staune manchmal selbst über dieses Phänomen. #00:09:05-9#

Michael Sonnabend: Du bist aber also Autodidakt, ne? Wenn ich das richtig // sehen (unv.). #00:09:08-8#

David Ausserhofer: Nicht ganz. Also // ich habe damals über einen älteren Kollegen einen netten, ja, Kontakt bekommen zu einem Fotografenmeister: Jörg Heupel heißt der, mit einen großem Herzen, rheinischen Frohnatur, der an jedem Wochenende für die Bonner Rundschau fotografiert hat und nebenher aber in der Hauptsache Studiofotograf war. Und der hat mich einfach unter seine Fittiche genommen. Also ich war sozusagen sein Assistent über mehrere Monate, bin immer mitgelaufen. Hatte ja Zeit und habe sozusagen ungeschminkt alles mitbekommen, wie sich es so anfühlt. Und war von einer unglaublichen Offenheit und hat mich halt auch, ja, sozusagen in seine Rituale und Geheimnisse, wie Dinge funktionieren/ Das ist ja so diese große Frage. Ich kann zwar fotografieren. Aber wie verkaufe ich es, ne? Und wie trete ich auf? Und aufgrund dieser Geschichte bin ich ja heute auch immer noch gern bereit, wenn dann Schülerpraktikanten oder so anfragen, dass sie dann auch mitlaufen dürfen für zwei Wochen. Und ich weiß, ich schätze mal, sechs, sieben, acht sind da in den letzten Jahren immer so mitgekommen. Und mit ein, zweien habe ich auch weiterhin einen Draht und verfolge auch, wie die halt weiter die Fotografie so betreiben. Also das war Gold wert. Und dann bin ich zur FAZ. Und das war dann quasi wirklich wie eine Ausbildung, weil die haben damals drei Leute engagiert, also nicht festangestellt, sondern fest frei. Und jeder dieser drei hatte auch sozusagen einen Bildredakteur, der sich besonders um einen gekümmert hat, also dann wirklich sich die Filme, damals noch die Kontaktbögen, hat zeigen lassen und dann Bild für Bild durchgegangen ist. Und dann gab es halt zu jedem Auftrag eine Art Stilkritik. Also bekamst nachher gesagt: Sieht zwar schön aus. Aber die Übersicht fehlt. Oder: Haben Sie vielleicht mal auch dran gedacht, ein Hochformat zu machen? Und so in dem Stil, also es war durchaus ruppig, aber hat mir bis heute/ Ich habe das bis heute auch so als Fragenkatalog im Kopf: Hast du dies? Hast du dies? Hast du dies? Also es rattert dann so durch. Und ich bin, ja, quasi da so wie so ein Sportler, der einmal die Schrittfolge beim Absprung sich überlegt hat und eingetrichtert hat. So habe ich auch da von denen gesagt bekommen: Du musst an das und das denken. Und ja, dafür bin ich denen auch dankbar. #00:11:29-0#

Michael Sonnabend: Das glaube ich. Ja. Learning by Doing ist ja oft die beste Schule des Lebens. Du hast grade einmal ganz kurz so zwischendurch gesagt: DAAD. Ist vielleicht ein gutes Stichwort. Damals war Bonn ja noch Bundeshauptstadt, als du da warst. Und die ganzen Wissenschaftsorganisationen saßen und sitzen ja heute noch überwiegend da. Die haben für deine Entwicklung, glaube ich, auch eine relativ wichtige Rolle gespielt, ne, die Wissenschaftsorganisationen? #00:12:01-4#

David Ausserhofer: Mit denen hatte ich tatsächlich schon damals zum Teil Kontakt, war dann aber durch die Tageszeitung dann irgendwie quasi/ Bin dann da wieder weggeweht worden. Als dann aber dann die große Krise der Tageszeitung kam, sprich so um Zweitausender, als dieser Anzeigeneinbruch ja massivst war und als dann die ersten Festangestellten entlassen wurden, wussten wir: Okay. Ist ein sinkendes Schiff. Wir hüpfen mal besser weiter. Und da habe ich ja mal einfach so überlegt: Was ist denn das, was ich wirklich irgendwie entweder am besten kann oder wo am meisten auch Nachfrage ist? Und das war recht schnell klar, dass aufgrund der Anrufe und der Resonanz so, ja, dass es wohl doch wieder Bildung und Wissenschaft, Talentförderung, alles, alles in dieser Art/ Und habe die dann/ Bestimmt mehrere Jahre erstmal bin ich in die Unis reingetaucht und habe Unialltag fotografiert. Also bin wirk/ so in den/ Ne? Das Verrückte ist, dass man sich das jetzt gar nicht mehr so richtig vorstellen kann, weil halt durch diese ganzen Persönlichkeitsrechte und alles/ Ich könnte ja nicht mal in den Hörsaal rein und einfach so fröhlich die Leute beim Zuhören und Mitschreiben fotografieren. Das ist ja jetzt, wenn man so einen Termin von der Uni hat, ja durchgetaktet. Die Leute kriegen vorher einen Zettel, müssen das unterschreiben. Aber das war damals in dem Sinne so recht unverkrampft. Und man konnte halt wirklich so mal eben über den Campus gehen und die Leute, ja, in ihrem Unileben festhalten. Und das war etwas, wo ich halt jahrelang sehr viel gesammelt habe und dann aus freien Stück dann in die Welt geschickt habe also. #00:13:37-2#

Nadine Gerold: Und hast du so eher so Reportagen gemacht dann oder sowas. Also erstmal so ein bisschen/ #00:13:41-0#

David Ausserhofer: Genau. Ich habe sozusagen den Unialltag eingefangen. Und so also als Langzeitreportage dann auch laufen lassen, bin durch Deutschland gereist, habe dann, was ich schon mal gehört, was ich/ in Greifswald, die Uni ist grad wunderschön geworden, also dann die mit medizinischem Schwerpunkt und so. Dann habe ich dann da angefragt, habe dort so ein bisschen (unv.) bei den OPs fotografieren dürfen, dann aber wieder draußen den Alltag mitgenommen. Und so, wie so ein Mosaik, was sich (dann mal?) füllt, habe ich dann auch tatsächlich so gekuckt: In welche Ecke von Deutschland kann ich denn noch so fahren? Und habe das dann irgendwann sogar ausgeweitet und bin dann ins Ausland. Also bin dann halt nach Georgetown, da war die erste große Station, also auch aus eigenen Stücken. Also ich habe das dann selber vorfinanziert. Und kurioserweise nach eigentlich erstaunlich kurzer Zeit war es auch drin, weil so ein großer Bedarf dann auch wieder war. Also das, dieser Hunger an Bildern, der ist ja auch, kommt mir so vor, weiterhin ungebremst. Und ja, das soll bitte auch so bleiben. #00:14:46-6#

Nadine Gerold: Und wie kamst du dann zu der, sagen wir mal, Verant/ Also du bist ja auch so ein großer Veranstaltungsfotograf von, für die Wissenschaftsorganisationen. Wie kam dann der Schritt von der Reportage? Hieß es immer: Ach, kommen Sie mal vorbei. #00:15:01-4#

David Ausserhofer: Ja. Genau. #00:15:02-1#

Nadine Gerold: Machen Sie mal ein Foto jetzt auf der Veranstaltung. // Hier wird grad jemand geehrt. Oder wie war das dann? #00:15:06-4#

David Ausserhofer: Ja. Ja. Hm, hm (bejahend). // Genau. Ich bin also nicht also mit der Absicht zu den Organisationen gegangen, damit ich sozusagen jetzt da die offizielleren Dinge und halt den Teil aufnehme, der, ja, halt alles ein bisschen reglementierter ist, sondern ich, da bin ich ja sozusagen angefragt worden und habe deshalb dann gedacht auch so wieder: Warum nicht? Dann nimmst du halt mal die Jahrestagung auf oder machst eine Portraitserie von den Mitarbeitern und so weiter. Aber habe dann halt auch gemerkt: Das ist ja so ein bisschen/ Ja. Das eine greift ja ins andere. Also wenn man dann halt bei den einen war und dann sieht man zum dritten Mal innerhalb eines Monats halt den Generalsekretär von der anderen Organisation. Der wiederum hat ein paar Bilder davon gesehen. Und dann wandert man da rüber. Oder einer von der Presseabteilung wandert rüber zu denen. Und also so in dem/ Es kippte so dann von dem einen zum anderen. Und so erweiterte sich das dann spielerisch. Und inzwischen ist es ja wirklich ein großes Geflecht. Und weil es so ein großes Geflecht ist, habe ich so auch das Gefühl, dass, ja, ich mich da sehr sicher drin bewegen kann, weil wenn das eine ruht, dann kommt auch irgendwann wieder was anderes, also wie so ein Garten, der mal da blüht. Und dann auf der anderen Seite kommt dann wieder aber etwas, was man eigentlich schon wieder vergessen hatte. #00:16:30-4#

Michael Sonnabend: Ich habe immer ein kleines bisschen gewundert, weil du bist ja so eine zentrale Figur in dem Bereich, ne, also auch grade auch für Wissenschaftsorganisationen, auch für Stiftungen mittlerweile. Und da ist, wie du sagst, ja ein unglaublich großer Bedarf. Ich meine, wir beim Stifterverband wissen, wovon wir reden. #00:16:46-9#

Nadine Gerold: Oh ja! #00:16:47-2#

Michael Sonnabend: Aber es gibt gar nicht so viel. Also man denkt immer: Wenn so ein Markt, sage ich mal, da ist, dann müssten doch eigentlich das Leuten auffallen, und sagen: Da gehe ich auch rein. Warum soll das der Ausserhofer alles alleine machen? Da, aber das ist irgendwie/ Klar, wir wissen, du hast Kollegen, die auch in dem Bereich unterwegs/ Aber trotzdem bist du sozusagen die zentrale Figur. Und es scheint auch niemand anders zu geben, der jetzt irgendwie da so, ja, mit Macht reinstrebt. Also ist das irgendwie so eine Nische, die du für dich erobert hast? Oder sehe ich das eigentlich auch falsch? #00:17:24-3#

David Ausserhofer: Also ich war auch überrascht, mit wie wenig Gegenwehr ich das Feld erobern konnte. Aber es gab mal, also da war ich wohl noch in der Schule, es gab mal im Ruhrgebiet jemanden, der auch mit einer ähnlichen Breite und hohen Frequenz da am (unv.) war: Manfred Vollmer hieß der. Also ich habe ihn nie persönlich kennengelernt. Aber der fiel halt da mal auf, weil auch überall seine Bilder waren. Und ich habe das dann auch damals, wenn man sich ja hier grad dann in Berlin oft mit Kollegen trifft, und die so fragen: Was machst du denn so? Und ich erzähle dann ja auch ganz offen: Ja. Ich bin halt für die Stiftung unterwegs und mache viel Wissenschaft. Und da hat man immer so ein leichtes Zucken bei denen nach dem Motto: Ach, nein! Lass mal! Also das für mich ist weiterhin unbegreiflich, wie man es vorziehen kann, zwei Stunden lang im Kanzleramt auf einem schlechten, also vor grodo fotografisch schlechten Platz zu stehen, reglementiert zu werden bis zum Anschlag. Dann hat man halt drei Minuten, die einem irgendwie gegeben werden, muss dann einen halbwegs gescheites Bild bekommen und hat also keinerlei Möglichkeit selbst. Man darf ja noch nicht mal irgendwas sagen oder rufen oder inszenieren. Und deshalb verstehe nicht so ganz, warum das andere, wo ja so viel möglich ist, einfach nicht diesen Sog hat. Aber für viele ist das einfach nicht spektakulär genug. Also sie finden es einfacher spannender, wenn sie abends beim Tagesschauschwenk mit zu sehen sind. Und es ist halt so dieser Kribbel und diese Aufregung. Ich finde, also ich brauche das jetzt nicht so unbedingt. Sondern ich finde es einfach eher schöner, wenn ich halt grade zum Beispiel jemanden vom Max-Planck-Institut für Biochemie, wo man mir vorher schon sagt, ist eher ein schüchterner Typ, dass ich den dann halt, weiß ich/ Man sagt mir: Zwei Stunden hast du Zeit, den halt zu begleiten. Dass man ihm dann nachher eine Serie zeigt, von der er selber sagt: Ach! Ich hatte eigentlich gar keine so eine große Lust auf diesen Fotoreportage. Aber man hatte mich dann von der Presse aus überzeugt, ich soll das tun. Und jetzt gefallen sie mir auch. Und also so, so etwas macht mich dann froh, wenn man halt jemanden so, ja, naja, in seinem Wesen fängt und auch so ein Vertrauen aufbaut und es nachher heißt: Ja. Das bin ich. Und da gefalle ich mir. #00:19:44-3#

Michael Sonnabend: Vielleicht nochmal ganz kurz zurück zu dieser/ Also auch ein bisschen, um in der Chronologie zu bleiben. Wir springen ein bisschen. Aber egal, erzähle ruhig. Ist alles interessant. FAZ ist ja irgendwie aber auch ein Sechser im Lotto, oder? Also ich meine, // junger #00:20:04-3#

David Ausserhofer: Ja. // #00:20:04-3#

Michael Sonnabend: Kerl läuft in Bonn am Rhein rum und hat ein paar Fotos. Und dann ruft auf einmal die größte Tageszeitung der Republik an und sagt: Wollen Sie nicht für uns fotografieren? Wie kann das denn sein? #00:20:15-5#

David Ausserhofer: Das trifft es schon. Also das war wirklich ein Sechser im Lotto. Und ich weiß auch noch bis heute, wie das Herzklopfen war, als ich den/ Ich hatte ja einen Spruch auf dem Band und habe es auch irgendwie mehrfach angehört, dass ich da halt mich vorstellen soll. Und konnte erstmal gar nicht begreifen, dass es halt nicht nur einfach mal vorstellen, um damit man mal vielleicht für sie arbeitet, sondern wirklich dort, um dorthin zu kommen und auch dort zu bleiben. Als ich dann dort wirklich so als, ja, als Greenhorn da aufgetaucht bin und dann in diesen Palast/ Ne? Ich weiß nicht, ob ihr es kennt. Aber das ist ein Palast dort // in (unv.). #00:20:51-4#

Michael Sonnabend: Waren die damals schon an der // Hellerhofstraße? #00:20:52-4#

David Ausserhofer: Ja, genau, Gallusviertel da hinauf. Genau. Und also mit diesen Türen, die dann aufschwenken. Und mit Pförtner und, und, und diesen freischwebenden Aufzügen. Dahinter war noch ein großes Fernsehstudio, was sie sich damals gegönnt hatten für das Rhein-Main-TV. Und dann diese gigantische Bildredaktion. Und also es war ein Palast, ne? Und dann hatten die mir auch erstmal eine Dienstwohnung gestellt. Und ich habe direkt da an der Oper/ haben die da einige. Und ich weiß noch, dass ich dann Abend für Abend echt wie so ein Stein ins Bett geplumpst bin und k. o. war von der Wucht dieser Eindrücke dort, ne? Und halt auch von einer recht kleinen Stadt in eine ja doch deutlich größere und ruppigere. Und ja, das waren so echte Lehrjahre, ne? Also das war schon ganz schön tough. Aber ja, irgendwie, auch so dem/ Wohl, das darf ja (jetzt natürlich?) nicht vergessen: Die legendäre und wunderbare und strahlende Barbara Klemm hatte dort grade ihr Abschiedsjahr oder ihr vorletztes. Auf jeden Fall ich habe sie dann zwei Jahre da noch erlebt mit auch eigener Laborantin. Und man durfte dann einfach auch ab und zu mit dabei sein, wie sie dann halt die Bilder aussuchte und so weiter. Und das hatte ja einen Glanz. Und ich bin da/ Ja, ich meine, sie ist eine von den Heldinnen, also den Vorbildern, also mit Herlinde Kölbl. Und ja, damals Helmut Newton war für mich auch so eine Ikone. Jemand, der einfach so ganz und gar unverwechselbar seinen Stil hat. Und man kuckt ein Bild an, weiß sofort: Es kann nur von dem oder von der sein. Und so war auch für Barbara Klemm. Und bei der war ja besonders, was einen so zum Schwingen brachte, diese sanfte und unaufgeregte Art, mit der sie auftrat. Also sie hatte nicht, nie einen Blitz, hatte auch nur wenig technisches Gerät und brachte Bilder mit, dass man dachte: Wie ist das möglich, ne? #00:22:53-3#

Michael Sonnabend: Wann war das mit der FAZ? #00:22:54-6#

David Ausserhofer: Anfang der Neunziger. #00:22:56-0#

Michael Sonnabend: // Anfang der Neunziger. #00:22:56-6#

David Ausserhofer: Und dann für die bin // dann ja quasi als Korrespondent nach Berlin, weil ein guter Freund von Kollege damals sagte: Ich glaube, du bist da nicht glücklich in Frankfurt // (unv.). #00:23:04-9#

Michael Sonnabend: Was hast du da // gemacht, so Tagespolitik oder // ganz normal? #00:23:07-7#

David Ausserhofer: Ich habe eigentlich/ // bin ich vor allem durch Hessen geflitzt, // ne? #00:23:10-9#

Michael Sonnabend: (unv.). // #00:23:10-9#

David Ausserhofer: Und habe dann halt Portraits, Reportagen und so weiter gemacht. Und aber die Stadt ist schon echt sehr, sehr kalt, ne? Und er sagte: Komm nach Berlin! Hier brennt es. Und also im positiven Sinne. Und das war klasse. Also war eine gute Entscheidung. Und ja, jetzt, deshalb bin ich auch nicht mehr weg, weil irgendwie es ist ja weiterhin eine riesige Zentrifuge von allen Dingen, die man sich vorstellen kann. Manchmal ein bisschen zu viel Info und Intensität, aber ich meine, wir sind Chronisten und wir haben viel Stoff hier, den wir inhalieren dürfen und festhalten können. #00:23:57-0#

Michael Sonnabend: Bevor wir nach Berlin kommen, vielleicht einmal auch wir sind ja hier im Podcast des Stifterverbandes. Du arbeitest ja auch schon sehr lange für den Stifterverband. Ich erzähle die Geschichte ganz gerne. Deshalb ich muss die jetzt hier einfach auch er/ (unv.). Und zwar begab es sich im Jahr 1990, als ich im zarten Alter von 29 beim Stifterverband anfing in der Pressestelle. Damals gab es da den Pressesprecher Norbert Schürgers. Wenn er das hier draußen mal hören sollte durch Zufall: schöne Grüße! Der war damals der Pressesprecher. Und die hatten so ein kleines Blättchen, so ein Mitgliederblättchen, das hieß „Forum“, acht Seiten. Und da wurden halt immer irgendwie Verbandsnachrichten abgedruckt. Und als ich anfing, dann zeigte er mir eine Forum-Ausgabe und sagte: Kucken Sie mal hier! Der Fotograf hier, der das Schwarz-weiß-Foto da/ Das David Ausserhofer. Den habe ich grade entdeckt. Und da habe ich zum ersten Mal David Ausserhofer gehört, was eigentlich gar nicht sein kann, weil du sitzt mir jetzt gegenüber. Es ist 32 Jahre her. Aber du siehst aus wie 32. Also du musst schon von der Geburt an sozusagen für den Stifterverband gearbeitet haben. Also ich übertreibe ein bisschen, #00:25:18-0#

David Ausserhofer: Danke schön. #00:25:18-4#

Michael Sonnabend: aber nur ein ganz kleines (unv.). Aber unglaublich, wie gibt es aus von deiner Seite auch eine Anekdote, wie du zum Stifterverband gekommen bist oder/ #00:25:27-7#

David Ausserhofer: Ich habe irgendwann mal/ Hat es mich natürlich auch gepackt und ich wollte dann rauskriegen: Was war denn wirklich der erste Impuls? Und das hat sich da so ausgestellt, dass damals der Generalanzeiger, für die ich ab und zu da gearbeitet hatte, hatte auf eine Frage von Erich Steinsdörfer, ob sie, ah, der war in Essen, ob sie jemanden kennen würden in Bonn, weil es da irgendwie in Bonn eine Veranstaltung gab, ob sie da jemanden nennen können. Und ja, es war natürlich toll, dass sie dann gesagt hatten: Ja. Wir haben da einen. Versuchen Sie mal, den zu erreichen. Und da, ich kann aber wirklich auch tatsächlich nicht mehr sagen, was es war, ob es eine Preisverleihung war oder ein Portrait oder so. Aber das war so der Beginn und das ist ja von einer sagenhaften Konstanz. Ich meine, seit dreißig Jahren. Es gab natürlich Jahre, da ein bisschen mehr, ein bisschen weniger und mal Reisen, Portraitserien und halt auch mal, dass es ein bisschen stiller wurde. Grad in den letzten zwei Jahren wurde es ja für uns alle komplett stiller. Aber ansonsten ist es, ja, eine wunderbare Ehre über jetzt drei Jahrzehnte. Nicht zu fassen. #00:26:36-9#

Nadine Gerold: Damit bist du eigentlich auch ein Chronist des Stifterverbandes // geworden. #00:26:41-2#

David Ausserhofer: Ja. (unv.). #00:26:42-4#

Nadine Gerold: Wir haben das festgestellt, als wir da jetzt das Jubiläumsbuch gemacht haben. Und da habe ich gedacht so: Schon wieder David Ausserhofer. Aber du kannst eigentlich quasi unsere Geschichte fast besser erzählen als wir, die noch gar nicht so lange dabei sind. #00:26:56-1#

David Ausserhofer: (unv.). #00:26:57-2#

Nadine Gerold: Hast du, ja, hast du denn da was Besonderes, also irgendwie einen besonderen Moment in der Chronik mit der Arbeit beim Stifterverband irgendwie, der immer in Erinnerung ist oder der sich irgendwie, den du mit dem Stifterverband irgendwie besonders verbindest? #00:27:13-2#

David Ausserhofer: Also womit ich es halt auch so verbinde, ist also grade, als ich da so noch, ja, so ein bisschen schüchtern, könnte man auch sagen, die ersten Male mit mitmarschiert bin und dann gemerkt hatte. Also ich hatte am Anfang ja zum Beispiel noch gar keinen Anzug. Also den habe ich mir dann tatsächlich erst hier in Berlin/ hatte ich meinen ersten Anzug auch gekauft. Und inzwischen ist es ja so mit den Anzugterminen gewaltig mehr geworden. Also das zeigt auch so den Wandel in der Art der Auftragslage. Aber als damals ich zum allerersten Mal in diese Villa Hügel gekommen bin, und Berthold Beitz war auch halt da und stand honorich quasi am Eingang. Und der hat ja eine irrsinnige Aura gehabt, durchaus auch, ja, so eine Machtfülle, die er so ausstrahlte. Und dann dieses absurde Familienbild, ne, also diese, ich sage einfach mal, fünf mal zehn Meter groß, was da ja in dieser gigantischen Halle hängt. Und da habe ich mich wirklich ja wie so eine Ameise gefühlt, der so reintrippelt und mir gedacht: Was mache ich denn jetzt hier? Und dieses Knarzen, dieses knarzende Parkett, wenn man dann halt da durch den Raum musste, um halt auch jeden dieser vierzig Redner diesen riesigen O-Form da in der Mitte saßen und bei diesen Villa-Hügel-Gesprächen/ Und also das, das war für mich einer dieser Stifterverband-Momente, wo ich dachte: Okay. Ne? Da taucht man in so eine Welt rein dieser ganzen Unternehmer. Und ja, das ist ja so mit ein Reiz, finde ich, an dem Beruf, dass man halt diese Nähe, dass man halt überall, egal, wo man ist, also sei es nun bei einem Konzert/ Also ich fotografiere recht häufig bei jungen Musikern und deren Proben. Dass man halt da mit dabei sein kann, und zwar von früh bis spät und die ganze Zeit, während sie halt irgend an Stücke arbeiten. Oder aber, weiß ich, bei einer, ja, Vorstandsitzung, wo man mit reindarf natürlich, halt zusichern muss, dass nichts von dem, was man da hört, irgendwie nach draußen trägt. Oder halt, dass man halt jemanden zuhause besucht und ihn dort halt in seinem Umfeld aufnimmt. Also das ist eines von den Dingen, die mich immer wieder auch packen, dieses: Man wird reingeschubst, ist ganz nah dran und ist am selben Tag bei zwei anderen Orten auch wieder mit dieser Nähe und dieser Intensität/ Und das ist so ein bisschen wie, als wenn man halt so im Theater so im schnellen Galopp plötzlich den nächsten Akt schon wieder reinschiebt, ne, und dann wieder in der neuen Szenerie ist und so. So mag ich das halt auch. Ich habe ja manchmal im VW-Bus. Ich fahre ja, habe ja einen VW-Bus, den auch wegen dieser vielen Technik. Habe tatsächlich verschiedene Ausstattung quasi bei. Also da, das lässige für den Termin, und dann abends dann wiederum das. Also ich habe und ich ziehe mich da ja auch dann um, weil wo sonst und wie sonst. Also auch das gehört so mit dazu, dass man halt die, auf die verschiedenen ein bisschen Mimikry betreibt. Genau. #00:30:23-3#

Michael Sonnabend: Du warst auch einer der ersten Fotografen, die auch so kritische Kollegen davon überzeugt haben, dass es gar nicht schlecht ist, wenn Fotograf bei einer (Veranstaltung?) (unv.). Weil oft ist es ja so, dass alle immer gerne tolle Bilder haben müssen, möchten, aber es sollte eigentlich kein Fotograf dabei sein (unv.). Und bei dir war immer: (unv.). Der hat ja einen Anzug. Den haben wir gar nicht gemerkt. (unv.). Weißt du? #00:30:50-1#

David Ausserhofer: // (unv.). #00:30:51-6#

Michael Sonnabend: Also irgendwie, // will jetzt niemand zu nahetreten, aber in manchen Kreisen haben Fotografen irgendwie einen schlechten Ruf, ne? #00:30:57-5#

David Ausserhofer: Ja. #00:30:58-0#

Michael Sonnabend: Laufen da rum und so und machen Krach, und wollen wir nicht und so, ne? War bei dir nie so, weil du eben auch wahrscheinlich frühzeitig gemerkt hast, worauf es dann da ankommt, ne, wenn man sich in den Kreisen dann bewegen will. #00:31:12-4#

David Ausserhofer: Ja, so ein bisschen auch so ein Spaß oder der Versuch, zu verschmelzen. Also dass man halt ein bisschen unsichtbar wirkt, wird, damit man halt diese Art von Nähe halt auch erzeugen kann. Wobei natürlich ab und zu musst du halt auch mit einer Entschlossenheit und Ruppigkeit inszenieren. Und ich muss oder ich gestehe da auch offen, dass ich da lange Jahre dran üben musste, und dass es mir echt sehr, sehr schwergefallen ist, wenn man halt eine Gruppe von, weiß ich, zwanzig, dreißig Leuten vor sich hat, die nun sich ein Gruppenbild wünschen, weiß ich, eine Forschergruppe oder halt auch, weiß ich, der Abschluss von einem Tagung. Und man dann halt mal richtig aufdrehen muss, um die halt/ Also auch auf die nette Tour geht das gar nicht. Also wenn du halt da so hin rufst: Würden Sie mal bitte? Sondern man muss leider dann wirklich bossy da so rein bollern und dann regt sich überhaupt erst was, weil die Trägheit der Masse ist unglaublich. Und dann, weil man ja den Wunsch hat, zu einem Ergebnis zu kommen, muss man halt quasi einfach auch, ja, ein bisschen über seinen Schatten springen und kantiger auftreten und das Ergebnis, ja, dass das Ergebnis so ist, wie man es haben wollte. Und ja, ich fand nur einmal lustig, also um das/ Es gibt ja eine schräge Geschichte zu, weil ein Berliner Unternehmer hatte mal mich gebeten, ich soll die Hochzeit seiner Tochter fotografieren. Und ich hatte schon öfter für ihn so Familienbilder gemacht, weil ich hatte mal seine Kanzlei da fotografiert und dann daraus entwickelte sich irgendwie fast so eine Art, ja, schöne Vertrauensbasis. Und er hat ja so gesagt: Okay. Dann kommen Sie auch auf meine Familienfeste. Und dann sagte nachher, mir erzählte halt die Braut: Das war so ein schönes Fest. Schade, dass da kein Fotograf (unv.). Da habe ich mich weggeschmissen, weil ich dachte: Okay. Da warst du jetzt aber vielleicht doch ein bisschen zu, wenn da nach einem langen Tag nicht bemerkt worden bist. Da war ich halt ohne Blitz. Und dann halt durch diese langen Objektive und dann halt/ Das kann man dann auf die Spitze treiben, ne, dass dann versuchst, quasi unsichtbar zu sein, zumal die Neukamera oder die neuen Kameras generell, also die Sucherkameras, die jetzt ja grad den Markt aufrollen und zurecht, die sind ja lautlos. Und das ist schon die helle Freude, weil es ist ein neuer Arbeitsstil, ne? Also wenn man/ Man ist halt noch schwebender. Und das mag ich. #00:33:41-0#

Michael Sonnabend: Zur Technik kommen wir, glaube ich, gleich nochmal. Nochmal einmal eingehakt: Du hast grade erzählt, wie es so anfing und Villa Hügel und Berthold Beitz und die alten honorigen Herren. Und vor dreißig Jahren war es in der Tat so, ne, da war der Stifterverband ein wirklich ein Altherrenverband. War nun mal so. Kann man auch gar nicht irgendwie weg lügen. Du warst ja jetzt die ganze Zeit dabei. Also wie hat sich, was hat sich das denn gewandelt? Also die alten honorigen Herren sind natürlich noch nicht ganz weg. Es gibt natürlich immer noch welche. Ist ja auch gut so. Aber wie, wie hast du so den Wandel der Zeiten erlebt von vor, sagen wir, dreißig Jahren bis heute? Was hat sich, was hat sich so grundlegend auch gewandelt, weil auch mit Blick auf Anforderungen an Fotografie? #00:34:40-9#

David Ausserhofer: Also es fing, glaube ich, schon so an, dass man das einfach nur dokumentiert haben wollte. Also nach dem Motto: Gut, dass einer dahinten dabei war und da Heft gehalten hat. Und damit wir es halt als Bilderserie nachher dann nutzen können. Aber es wurde oder wird ja auch immer mehr zu einer sehr vorher gut durchgedachten Inszenierung. Also inzwischen überlegt ihr euch, wie ihr das halt nachher in den Kontext packt, wie das halt auch zu den anderen Elementen passt. Und das muss zu Webseitenformaten und Ähnlichem passen. Und man kriegt also, sagen wir mal, so ein ganz anderes Briefing. Also es war früher so ein schönes (unv.): Legen Sie mal los! Und wir hätten Sie gerne eine Woche. Und jetzt ist es schon so, dass man einen langen detaillierten Ablaufplan hat mit vielen, vielen, vielen Details, die sich dann auch oft noch ändern. Und es ist also sozusagen von der Logistik und der /rangehensweise ganz anders. Was uns natürlich freut, ist eine/ Also uns, mich und meine Kollegen, da einen ganz anderen neuen Sinn für eine Selbstinszenierung/ Also es war früher ja oft eher so eine lästige Pflicht, also grade von den Lehrenden in den Unis, dass man so: Oh Gott! Ja, gut. Da müssen wir halt durch. Jetzt machen wir halt das Bild. Aber inzwischen ist ja schon auch so ein/ Wenn ich oft genug dann halt auch wieder auftauche und gutes Material habe, dann hat das so einen Synergieeffekt. Und ja, ich habe ja wieder mehr Mitarbeiter und bin einfach mehr im Fokus und werde da sich/ wieder auch zum Radiointerview eingeladen. Und deshalb dann wir werden schon deutlich mehr mit offenen Armen empfangen. Und es gibt/ Also hätte früher noch nicht die Frage von jemanden bekommen: Was soll ich anziehen? Oder so. Und das passiert schon. Also das heißt: Wo machen wir die Bilder? Ich habe auch noch was zum Wechseln dabei und so. Also da ist auf einmal ein ganz andere Offenheit und auch eine ganz andere Bereitschaft, Zeit zu investieren also. Ist auch schon passiert, dass ich irgendwie nach Frankfurt gefahren bin, um jemanden aufzunehmen. Und nach drei Auslösungen sagte der dann: Gut! Ich glaube, wir haben es. Und ich hatte da sogar noch/ Da war sogar noch der Grafiker mit bei. Und uns beiden ist so die Schminke aus dem Gesicht gefallen, weil wir dachten: Nein. Wir sind jetzt dafür nicht nach Frankfurt gefahren. Und der wollte jetzt abbrechen nach irgendwie gefühlten 23 Sekunden. Und dann konnten wir den zumindest mal vor zwei, drei anderen Hintergründen/ Aber es war tatsäch/ nach einer Viertelstunde vorbei. Jetzt ist es schon so, dass es einfach so heißt: Ja, klar. Wir haben hier eine neue Juniorprofessorin. Anderthalb Stunden haben Sie. Und wenn es ein bisschen länger dauert, ist auch okay. Und dann kann man auf einmal spielen, ne? Da kannst du halt sagen: Wir gehen jetzt, weiß ich, auch nochmal raus, was ich sehr, sehr gerne mache, weil man ja mit den mobilen Blitzen dann halt das wunderbar inszenieren kann. Oder man sagt: Man ist dann, weiß nicht, mit den Kollegen mal, dann nur allein. Man macht sowas Seriöses, dann wieder ein bisschen was Ausgefalleneres. Die Sachen schickt man dann. Und dann können die ja selbst entscheiden: Wie soll die Stimmung und der Tenor sein? Aber also ich finde diese Entwicklung hin mehr so zu dieser Bereitschaft, dass man sagt: Ja, klar. Das brauch/ Raum. Das ist wichtig. Das kommt uns natürlich enorm zugute. #00:38:00-1#

Nadine Gerold: Glaubst du, das hat auch damit zu tun, dass, ja, Bilder eigentlich überall sind, und immer mehr Leute und/ Also ich meine, allein das Medium Instagram ist ja sozusagen/ Ne? Und jeder fotografiert ja jetzt auch mit seinem Handy in den letzten Jahren. Und dass deswegen so dieses Bewusstsein, dass es gute Bilder geben muss, dass man von sich gute Bilder haben muss, wenn man jetzt irgendwie auch Wissenschaftskommunikation betreibt, weil das ja auch immer mehr gefordert wird, dass das so ein Grund sein könnte dafür, dass/ Und dass andererseits aber auch die Leute mit einer voraus/ ja, Anspruchshandlung an dich, Anspruch an dich ran treten nach dem Motto: Ich hätte gern aber das so. Also wenn ich mein Selfie so mache, dann sehe ich immer so aus. Das sehe ich. So sehe ich jetzt auf deinem, Ihrem Foto nicht aus. Ist das so? #00:38:50-6#

David Ausserhofer: Da sprichst du einen durchaus auch für uns, ja, ja, wunden Punkt an, weil diese Art der auch Selbstoptimierung, die ja, ja dauernd läuft, dazu führt, dass Bilder, die sozusagen ganz normal unbearbeitet jetzt erstmal so angeschaut werden, überhaupt rein gar nicht, ja, auf Anklang finden, weil das, was da an Filtern bei Instagram und auch generell bei den Handys ja läuft, ist ja enorm. Also da wird ja enorm, also was die KI da schraubt, versetzt uns ja selbst in Staunen. Dann wird dann nachher oft noch auch viel nochmal draufgelegt und nochmal verändert. Und das sorgt auch für uns, dass wir quasi in gewissen Weise zumindest ein bisschen mitschwingen müssen. Also wir setzen auch im Nachgang mehr Filter und auch mehr Nachbearbeitung und sind sozusagen auch freundlicher, als wir es früher gemacht hätten, weil einfach die Erwartungshaltung so enorm ist. Und trotzdem kommt oft danach noch die Rückmeldung: Uh! Die waren zwar schön. Aber können Sie noch nicht ein bisschen? Und: Auf dem Bild sehe ich irgendwie/ fühle ich mich zu dick. Oder: Da ist noch eine Haarsträhne. Und also es wird enorm genau gekuckt. Und wir merken dann auch so, dass die halt auch quasi richtig gewaltig reinzoomen, weil sie sehen Details, da muss man dreihundert Prozent reingegangen sein, um aus der Schulter noch irgendwie den kleinen Knick gesehen zu haben. Das machen wir denen auch. Das ist okay. Aber das zeigt so, mit welcher Akribie da inzwischen gekuckt wird. Und wobei diese Art auch von Eitelkeit ist ja auch uns, für uns auch wieder gut. Also im Grunde genommen, wenn wir/ Also ich bekomme Schwierigkeiten, wenn ich etwas halt mit einer Genauigkeit und auch mit viel Zeit aufhübsche. Und dann heißt es nachher: Naja. Da fehlt aber noch gewaltig viel. Weil irgendwie bis zu einem gewissen Maß mache ich da auch gern mit. Aber wenn es dann so völlig fern von dem ist, weil man sieht ja viele, viele Bilder, die haben rein gar nichts mehr damit zu tun, wie man wirklich aussieht. Schaut auch die Werbung für (unv. #00:40:56-7#). Also gibt ja, weiß ich, die Senioren, für mich diese Seniorenbilder, die, weiß ich, für irgendwelche, ja, Versicherungen oder was auch immer oder, ja, der, das, des/ das da, den schönen goldenen Lebensabschnitt, wo man nochmal richtig genießen kann. Und das sind junge Leute, die entweder auf alt geschminkt sind oder umgekehrt: ältere Leute, die so unglaublich derbe wieder aufgehübscht wurden, dass es, ja, zu so einer Diskrepanz führt, wo wir denken: Hm (zweifelnd). Das ist jetzt einfach/ es schießt einfach zu sehr raus. Und auch bei den Familie/ Also wenn ich so Familienbilder, die ja auch wieder in der Werbung oder auch bei den Stock-Bildern/ das ist einfach over the top, also ist einfach zu viel. Aber wie gesagt: Bis zu einem gewissen Grad machen wir es mit. Und dann, dann aber auch nicht. #00:41:42-4#

Nadine Gerold: Weil es hat ja auch nichts mehr mit // Dokumentation und mit Echtheit zu tun, #00:41:47-3#

David Ausserhofer: Nein, eben. Genau. Ja. Ja. // #00:41:47-3#

Nadine Gerold: weil das ist ja nun // mal so, ne? #00:41:49-5#

David Ausserhofer: Ja. // Ja. Es ist sowieso schon eine Art Kompromiss, weil von der DPA weiß man, dass die einen ganz hehren und strengen Grundsatz haben, was sie verändern dürfen, was nicht. Und das ist unglaublich reglementiert, also einfach, um zu sagen: Wir sind damit auch authentisch. Und es hat einen hohen Wahrheitsgehalt. Und auch wir müssen ja bis zu einem gewissen Maß auch so denken: Okay. Natürlich schmeichele ich auch gerne oder, und unterstütze auch gern, dass es zu einer guten Stimmung führt. Aber dann halt auch nicht zu arg, ne? #00:42:22-9#

Michael Sonnabend: Würdest du sagen, dass du so einen eigenen Stil entwickelt hast im Laufe der Jahre? #00:42:27-4#

David Ausserhofer: (unv.). Hm (zögernd). Denke schon, dass es einen Stil ist zum einen in der Ansprache. Also ich glaube, viel von dem, wie man mit jemandem umgeht, ist ja danach auch im Bild also. Es reizt mich ja eigentlich ganz besonders, Leute, die eben eigentlich reserviert waren oder, ja, schüchtern oder dem Ganzen so ein bisschen skeptisch gegenüber stehen, zu gewinnen. Also ich finde mich da oft so, wie so ein bisschen wie so ein Arzt, der genau weiß, der Patient, der jetzt kommt, der hatte nicht/ Dem ist unwohl bei dieser Art von Untersuchung. Aber er, also er muss das machen. Und dass ich die dann sozusagen, ja, abhole und dann, dass sie mit einem guten Gefühl rausgehen und sich dann halt auch gesehen und wertgeschätzt fühlen. Und ich glaube, das kann man dann halt auch einen/ oder ich wünsche mir, sagen wir es mal so: Ich wünsche mir, dass man es auch den Bildern ansieht. Und was ich halt auch glaube, dass mit den Jahren/ Das dient auch so dazu, dass man halt selber wachbleibt und agil bleibt, weil man hat ja auch, offen zuzugeben, aufgrund des Gefühls, dass da ja immer wieder Neue auch nachströmen, so den Anspruch an sich: Hier, bleibe selber auch bereit für den Wandel und die Dinge, die jetzt halt grad angesagt sind. Und dass man halt so, ja, sich ständig die Bereitschaft hat, doch zu erneuern. Und ich habe inzwischen sehr, sehr viel und ich glaube auch, sehr, sehr gute und aufwändige Technik mit. Und an riesigen, ich würde es nennen, so einen Werkzeugkasten, also es sind eigentlich immer so zwei Rollkoffer und dann nochmal zwei kleinere Rucksäcke mit irgendwelchen Zubehör, Aufhellern, Filtern, diverse Blitze und, und. Um halt sozusagen das richtige Rüstzeug zu haben, um da loszulegen. Und selbst die (Lichtverhältnisse? #00:44:28-9#) noch so gruselig ist, also ich möchte dann halt das so hinzaubern, dass es gut ist. #00:44:34-7#

Michael Sonnabend: Also was mir bei mir bei dir halt so aufgefallen ist über die Jahre, dass du fast nichts inszenierst oder so, ne? Also es kommt sehr vieles so reportagig rüber, ne? Und du bist irgendwie immer dabei. Und ist jetzt nicht so, dass du irgendwie stundenlang irgendwelche Lichter aufbaust. Und dann muss sich da einer irgendwo hinstellen oder so. Sondern du näherst dich den Menschen irgendwie auf eine andere Art und Weise und versuchst, die sozusagen von innen zum Strahlen zu bringen. Und ich glaube, das ist auch das, was uns beim Stifterverband halt auch immer, immer so gefällt, ne, weil man, weil das eben grade etwas ist, was da eben nicht, weil du grade sagtest: Stock-Datenbanken und so. Und da kann man sich ja teilweise einen Wolf suchen. Und es ist nur Schund drin, ne? Also man verzweifelt ja, wenn man diese ganzen inszenierten Welten sieht, ne? Ich meine, ich verstehe schon, warum diese Bilder da drin sind. Und die werden ja auch oft gebraucht. Und es ist ja auch immer abhängig vom Kommunikationsanlass. Aber für uns als Stifterverband und wie wir kommunizieren und wie wir den Stifterverband nach außen sozusagen auch zeigen wollen, passt das eigentlich wunderbar, ne? Also dieses Wenige, wenig Inszenierte, sondern mehr das Dokumentarische, das Unmittelbare, ne? Und wenn es dann eben noch klappt, dass man die Leute dann knackt und die kucken dann so in die Kamera, wie man sich das wünscht, dann ist es natürlich dann auch ein Glücksfall für den Fotografen, denke ich mal. #00:46:03-5#

David Ausserhofer: Also ich habe nicht, also ich will nicht so eine Technik aufbauen, die die Leute dann erschreckt oder einschüchtert. Deshalb nehme ich zum Beispiel auch relativ kleine Blitze. Das eine schwedische Marke: Profoto heißen die. Die sind, ja, sehr, sehr schlau konzipiert. Kann man sogar mit einer App steuern. Klingt erstmal fast ein bisschen albern. Aber ist wirklich praktisch. Also man muss da nicht wild hin- und herrennen, sondern man, ja, zückt kurz das Handy und kann halt wirklich Intensität der Blitze direkt so auch wieder anders einstellen. Und ja, die Blitze oft indirekt zum Beispiel, damit es also wirklich nur so zurückstrahlt und nicht die Leute direkt angeht. Und ich gehe halt sehr, sehr gerne raus dann mit denen, ne, weil, und rede dann auch viel mit denen. Und irgendwann, wenn ich so merke, jetzt ist der Fluss da, kann ich dann halt auch die Kamera mit dazunehmen, ohne dass es dann zu harter Bruch ist. Und meistens vereinbaren wir so, dass halt die dann auch die Sachen zuerst zu sehen bekommen und dann halt auch selber entscheiden können, wo sich gefallen und wo nicht. Also es geht nicht immer. Also manchmal aufgrund der Zeitknappheit oder weil, weiß ich, der Kunde es wünscht, kann man es nicht immer versprechen. Aber eigentlich gehört das so mit zu den Spielregeln, dass die halt Mitspracherecht haben und dann halt auch, ja, selber sagen können: Hier. Das, da finde ich mich wieder. Und deshalb, das hat ja also auch viel mit Vertrauen miteinander zu tun, ne? Weil man kommt denen ja damit sehr nahe, ne? Also dann einen Foto ist schon übergriffig, würde ich fast sagen, ne? Es ist so: Ich merke das immer so dann, wenn ich mit einem Kollegen zusammen unterwegs bin und der dann sagt: Stell dich mal bitte hin. Ich muss mal einen Lichttest machen. Und dann spüre ich halt so: Oh! Das fühlt sich aber/ Ja. Jetzt weiß ich so ein bisschen, wie es denen halt geht, ne? Weil man fühlt sich so ein bisschen aufgepiekst, ne? Dann ist immer ganz heilsam. Das merke ich mir dann eine Weile. #00:47:58-5#

Nadine Gerold: Kann ich nachvollziehen. Ja. Aber es ist auch oft so, dass grade Fotografen sich nicht gerne fotografieren // lassen. #00:48:05-3#

David Ausserhofer: Nein. Gehöre // dazu. #00:48:06-3#

Michael Sonnabend: Und du hast ja jetzt schon ein paar Mal die Technik angesprochen. Dann lass uns doch mal bei dem Thema direkt (noch?) bleiben. Auch hier vielleicht mal mit einer Anekdote eingestiegen. Ich komme mir ein bisschen vor wie: Opa erzählt von der Ardennen-Offensive. (…) Aber ich kann mich halt noch sehr plastisch dran erinnern, dass wir einen Empfang hatten im Schloss Bellevue. Das war noch der SPD/ wie hieß er denn? Ach, ich und Namen, ne? #00:48:43-0#

David Ausserhofer: Rau? #00:48:44-3#

Michael Sonnabend: Rau. Johannes Rau. Danke dir! Wäre mir jetzt partout nicht eingefallen. Johannes Rau war Bundespräsident. Und wir hatten Empfang. Und dann muss jetzt für die Hörer und Hörerinnen erzählen: Empfang heißt, jeder Stifter defiliert halt beim Bundespräsidenten vorbei. Und bleiben kurz stehen, und er spricht ein paar Worte mit ihnen oder er kennt sie oder schüttelt die Hände. Und deine Aufgabe war es halt, diese Begegnungen einzeln festzuhalten, weil natürlich jeder Stifter und jedes Stifterehepaar und jede Stifterin wollte natürlich hinterher auch ein Foto von dem großen Moment haben, wo sie oder er halt mit Johannes Rau da steht und spricht. So. Es war aber noch Analogzeit. #00:49:30-0#

David Ausserhofer: Oh Gott! Ja, ja. // (unv.). #00:49:33-7#

David Ausserhofer: (unv.). // #00:49:33-7#

Michael Sonnabend: beim Erzählen, weil eigentlich merke ich, dass es // (unv.). Ja. #00:49:39-7#

Michael Sonnabend: Ich meine, du hast sowieso geschwitzt. // Du hast sowieso geschwitzt, weil es war einfach unglaublich, eine unglaublich belastende Arbeit. Und du hattest, glaube ich, zwei oder drei Kameras. Und ich habe dir immer diese Filme gegeben, ne, weil die waren ja nach 36 voll. Und das ging ja irrsinnig schnell, ne? Und also das war wirklich eine halbe Stunde oder vierzig Minuten, die wirklich, die sich in mein Gehirn gebrannt haben, weil ich dann eben auch hautnah mitbekommen habe, was Fotografenarbeit bedeutet, vor allem in Analogzeiten, ne? Die Zeiten sind jetzt vorbei. Und ich vermute mal, dass du ganz glücklich darüber bist, dass du nicht mehr Filme wechseln musst, ne? #00:50:17-7#

David Ausserhofer: Da bin ich tatsächlich glücklich. Also wenn man jetzt halt eine größere Speicherkarte morgens reinlegt, und es sind ja immer zwei Fächer. Man hat ja immer so eine Zweite auch mit drin zur Sicherheit, also auch extrem wichtig für den Kopf, dass wenn mal irgendeine einen Defekt hat, dass man da auf die andere zugreifen kann. Was dann so an Kapazität ist, das reicht auf jeden Fall für einen Tag, selbst wenn es halt viele, viele Geschichten sind, die man da abfeiert. Aber diese Wechselei war schon, schon krass. Wir haben ja zum Teil so innerlich schon mitgezählt. Also musste man ja schon obendrauf auf den Ticker kucken, sondern hatte so im Kopf: Aha. Jetzt müsste es gleich jeden Moment/ Und so war es dann auch. Also es gibt eine Menge Dinge, die romantisiert man ja so und denkt: Ach ja! Damals und so. Aber manche Sachen sind einfach definitiv praktischer. Und das gehört mit dazu. Das einzige, was, ja, quasi auch wieder Kehrseite ist: Man hat eine gewisse Hemmungslosigkeit, ne? Also man ist maßlos. Also sowohl wir beim Fotografieren kennen irgendwie kein Halten. Und selbst ein schnödes Gruppenbild: man knallt drauf, als ob es kein Morgen gibt, weil ist ja genug da, ne? Also du kannst immer weiterschippen. Und weil ja auch immer gerne mal hier und da einer die Augen zu hat, kann man dann, weiß ich, wenn man hundert Bilder macht, was keine Seltenheit ist beim großen Gruppenbild, dann kann man aber doch zumindest sicher sein: Da sollte jetzt schon was bei sein, wo alle mal kucken. Das Verrückte ist auch, dass dann wiederum von der Auftraggeberseite auch eine gewisse Hemmungslosigkeit ist. Weil früher hatte man halt drei Filme so. Ich sage jetzt mal: Pi mal Daumen waren es drei Filme. Das sind also etwa hundert Auslösungen. Davon hat man vielleicht, sage mal, 15 Motive dann printen lassen. Und dann hat man also denen nachher das, ein paar Tage später halt, so einen Umschlag geschickt. Und damit war es eigentlich auch gut. Höchstens mal so ein paar hinterher. Jetzt schickt man halt vom Abend noch dreißig Fotos direkt rüber. Am nächsten Morgen dann halt dann nochmal, weiß ich, siebzig hinterher. Also einfach mal hundert Fotos sauber bearbeitet sind am nächsten Tag da. Und dann kommt als erste Reaktion: Die waren ja schön. Können wir mehr haben? Und man denkt so: Ey! Hundert Bilder halt, du brauchst auf der Webseite drei, dann nachher im Jahresbericht oder sonst wo nochmal eine Handvoll. Und du schickst halt den Referenten und den Leuten und so weiter auch noch ein paar. Und dann eigentlich müsstest du doch satt sein. Aber auch da ist dieses Mehr, Mehr. Und das ist halt, halt auch irgendwie so ein Phänomen dann. Zum Teil ertappen wir uns so, dass wir sogar ein bisschen lamentieren, so denken: Oh! Wie sollen wir denn das alles stemmen? Also ein zeitlich Stemmen, weil jedes Foto fasst man ja auch an und korrigiert da den Farbwert und dass die Schärfe stimmt und so. Also ist schon ein ziemliches Gebastel. Und man denkt so: Eigentlich ist es ja so unser Service, dass wir auch so sagen: Wir helfen euch beim Aussuchen. Aber wir haben es auch so, dass einer sich dann wirklich so das ganze Tageswerk von 1.500 Motiven zukommen lässt. Und ich nehme an, dass die sich dann drei Tage versinken. Und dann heißt es nochmal: Ja. Wir hätten gern die drei Bilder nochmal. Die haben wir noch was entdeckt. Und man denkt: Okay. Ja. Klar. Können wir machen. Aber das ist dann halt auch heftig. Und ja, weil es ist keine Seltenheit, dass einen Tag mit tausend Auslösungen endet. Und wenn dann halt also eine Woche mit 5.000 Bildern so durchrauscht, dann ist man sowieso ja halt ein wenig flimmerig im Kopf, ne, von der, einfach von der Menge davon. Ja. #00:53:47-1#

Michael Sonnabend: Wie gehst du mit der Datenflut dann um? // Also ich meine, es sind ja jede Menge Sachen, die dann auf irgendeiner Festplatte landen. Du musst dir ja auch mal ankucken. Du musst es, oder ich weiß nicht irgendwie, #00:53:58-9#

David Ausserhofer: Uff! Ja. Ja. Das ist, das ist/ Hm (bejahend). // #00:53:58-9#

Michael Sonnabend: wie aufwändig das für dich ist, die Nachbearbeitung zu machen oder überhaupt Bearbeitung. Also all das ist ja auch unglaublich // aufwändig. #00:54:06-8#

David Ausserhofer: Ja. // Das sind meine Abende Also das ist/ Wir haben zum Teil auch schon auch ein bisschen (unv.), ne, weil man ist ja irgendwie, kommt ja, ist dann irgendwann platt und hat die Sachen dann so sortiert. Und bringe ich meine Kleine ins Bett. Und dann macht man noch zusammen Abendessen. Und weiß ich, (unv.) noch ein bisschen rum. Und danach geht sozusagen damit nochmal weiter, ne, dass ich/ das auch ganz häufig, dass ich um neun dann nochmal den, abends den Laptop aufklappe. Und dann geht es nochmal los, ne? Dann wird bei vielen Sachen der Feinschliff gemacht und noch ein paar Angebote rausgehauen. Also es hört dann tatsächlich auch so nicht mehr auf. Und bei turbulenten Wochen kommt man dann auch mit der Abendschicht nicht mehr hinterher. Und das mit der Datensicherung, das ist ein Riesenkreuz, weil aufgrund dieser, ich sage hier einfach mal, diese 5.000 Bilder pro Woche, dann sind das Raws. Jedes Raw hat irgendwas zwischen, je nachdem, wie man es komprimiert, zwischen dreißig und sechzig MB. Also da kommen gigantische/ Allein schon die Zeit, die das rüber gurgelt. Dann spiele ich es eigentlich immer auf zwei Festplatten. Ich habe es auf dem Laptop, auf zwei externen Festplatten. Und die Besten schicke ich mir dann zum Teil auch selbst nochmal in meine Wetransfer-Cloud, dass die also nochmal/ Ist wie so ein Archiv, was immer zugreifbar ist. Und dann erst lösche ich die Karte. Weil das ist so der total Albtraum, dass man halt so merkt: Oh Gott! Da war noch nicht alles drüben oder so. Ich habe ja noch am Schluss nochmal eine Serie geschossen. Die habe ich eben vergessen. Also da ist enorme Vorsicht. Und deshalb auch noch eine Riesenbatterie an Möglichkeiten, andere Karten zu nutzen, also halt auch ein Arsenal an Festplatten. Und das ist Zeit, ja, die investiert werden muss. Aber es ist natürlich spaßfrei, also das. Und immer so dieses Herzklopfen. Ja, es darf kein Fehler passieren. // Hm, hm (bejahend). #00:56:05-9#

Michael Sonnabend: Ja, ja. Ich wäre da, // ich wäre da wahrscheinlich auch paranoid. Bin ich ja schon als Hobbyfotograf, ne? Es gibt ja auch Leute, die speichern dann das dann irgendwie auf eine Festplatte und dann nochmal auf die zweite. Und die zweite wird aber woanders gelagert, weil wenn zuhause das Haus abbrennt, sind auch die Festplatten verbrannt. Aber dann, wenn ich es woanders lagere, habe ich da noch die Festplatten. Aber Wahnsinn, weil ich meine: Gut. 5.000 Fotos, hast du gesagt, pro Woche. #00:56:32-1#

David Ausserhofer: Wenn, in einer knallvollen // Woche. Also richtig, wenn (unv.). #00:56:34-4#

Michael Sonnabend: In einer knallvollen Woche. Ja. Aber jetzt rechne // das mal auf dreißig Jahre hoch. Gut. Vor dreißig Jahren waren es noch nicht // 5.000. #00:56:37-9#

David Ausserhofer: Also ich habe ja einen // riesigen Schrank nur, also wirklich mit Negativordnern. Also der ist wirklich voll bis zur Decke. Und also da sind, das sind, glaube, so um die sechzig Ordner. Und in jeden, jetzt nur geschätzt, sind, weiß ich, fünfzig Filme. Also das ist alleine, sozusagen sind die ersten zehn, 15 Jahre. Und dann kippte das ja. Und wobei die ersten, Also es fragt eigentlich auch keiner mehr nach Bildern, die älter als ein paar Jahre sind. Also wir archivieren die zwar weiter. Aber eigentlich ist das dann auch einfach nur so eine Art Chronistenpflicht, die man so selber verspürt dann. #00:57:14-7#

Michael Sonnabend: Und man muss die Sachen ja auch alle wiederfinden // also. Das ist ja auch eine eigenes System, ein eigenes Archivierungssystem, ne? #00:57:22-7#

David Ausserhofer: Ja. Ja. Das ist (unv.). Ja. Ja, (unv.). Zum // einen haben wir, habe ich so eine Art Kunden, eine Festplatte, wo ich die Kunden alle raufspiele. Also habe es quasi alphabetisch. Und dann habe ich aber, weiß ich, eigentlich lieber habe ich so also als chronologische Abfolge, dass ich dann kucke: Wann war es? Und dann bin ich hier drin. Und habe ich immer einen Ordner mit den Unbearbeiteten, dann einen zweiten Ordner, immer jetzt pro Auftrag, einen zweiten mit den Ausgewählten, aber auch noch unbearbeitet. Und den dritten, wo sozusagen das fertige Werk ist, und dann einmal klein also, und dann noch mal kleingerechnet, weil ja viele gar, gar nicht diesen Riesenbilder brauchen, sondern da gibt es immer zwei Versionen von. Und ja, das ist neben dem anderen Technikpark, den man so hat/ Also durch das Kippen ins Digitale haben wir so also einen Zuwachs an Beschäftigung mit technischen Frage. Also wir merken immer so: Wenn wir uns hier in Berlin, machen wir das gerne, mit den Kollegen treffen, da ist irgendwie, sind wir halt, weiß ich, zu sechst oder siebt irgendwie abends am Tisch und kommen ins Quatschen, wir reden sehr, sehr viel zum Beispiel über genau das, was du angesprochen hast: Wie archivierst du? Was machst du, wenn eine Karte kaputtgeht? Wie ja, welche Einstellungen hast du bei der Kamera bei der und der Geschichte? Weißabgleich ist ein ganz großes Thema. Wie blitzt man und so weiter? Aber es geht selten um so: Was macht ein gutes Bild aus oder so? Was so ein bisschen von der klassischen Fotografie/ Also womit ich wieder den Bogen zu quasi Barbara Klemm spannen könnte, die ja auch sich um sowas keinen Kopf gemacht hat, sondern sie hatte sogar eher noch nicht mal einen Blitz, sondern sie hat einfach so/ Was ist mein Bild, ne? Und ich nehme das Licht, was da ist. Manchmal finde ich es ein bisschen schade, dass wir halt so viel da drum herum bauen. Und weil das ist ja auch eine Form von, ja, Beschränkung auch wieder, ne, wenn man halt so viel dabei haben muss, damit es ineinandergreift. Und es gibt so häufig Momente, wo ich dann losfahre und so die Checkliste im Kopf durchgehe. Habe ich denn auch wirklich auch wirklich alles also? Und es ist viel, viel, viel an Details. Und da reicht es ja, dass halt ein Kabel zu einem neuen Überspielgerät nicht bei ist, weil ja zum Beispiel die ganzen Anschlüsse und Adapter ständig wechseln. Du brauchst also irgendwelche Adapter dazu. Auf der Fahrt fällt es dir ein: Oh Mann! Das ist in dem anderen Jackett, dieser Adapter. Also fährst nochmal zurück und holst. Weil du kriegst abends sonst die Bilder nicht überspielt, ne? Und solche Geschichten. Oder du hast das Blitz, den Blitzladeblock nicht bei. Und denkst so: Hm (überlegend). Jetzt mal sehen, ob ich da noch bis zum Ende durchgrätsche. Also man hat wirklich enorm viel Gedöns bei. Und ja, das ist halt so. So in die Richtung hat sich es entwickelt. #01:00:02-1#

Ja, so kennen wir dich in den letzten // (unv.). #01:00:04-7#

Als meinen // eigenen Sherpa. #01:00:05-9#

(…) Immer mit drei Roll-Koffern. (unv.). #01:00:11-2#

Und das größte Objektiv überhaupt. #01:00:13-8#

Das Vierhunderter zwo, acht. #01:00:15-5#

Ja. #01:00:16-0#

David Ausserhofer: Das habe ich, ist übrigens lustig, das habe ich einem hochgeschätzten, tollen Kollegen von der DPA, Sören Stache, abgekauft. Der hatte nämlich durch eine Nikon-Aktion, weil sie halt die Agentur so umtanzt haben, da mehrere zur Verfügung gestellt bekommen. Und das ist ein Drum, ein Viech, ne? Und bin auf den ersten Termin vollkommen naiv ohne Einbeinstativ also. Ich habe also dieses Riesending draufgeschnallt, hochgehalten und habe dann so nach, nach einer gefühlten Minute gemerkt: Ich kriege einen Zittermax hier im Arm, ne, weil man kann es nicht halten. Das geht // nicht also. #01:00:51-0#

Nadine Gerold: Das sind ja // Kilo. #01:00:51-2#

David Ausserhofer: Ja, das, ich glaube, es sind neun Kilo oder // so, dieses Ding! #01:00:53-6#

Nadine Gerold: Boah! // #01:00:53-6#

David Ausserhofer: Und von da an immer Einbeinstativ. Und das ist auch das, was ich bei der Berlinale zum Beispiel dann immer für die Schauspielerportraits habe, weil wir dürfen da ja mit in die Pressekonferenz als Berlinale-Fotografen, also ins Hyatt zu den Pressekonferenzen mit den Schauspielern und Regisseuren. Und das ist halt das, wo man auch von relativ weit hinten so unglaublich nah an die ran tauchen kann. Und das mit dieser Lichtstärke, ne? Und inzwischen glaube ich, würde ich es mir nicht nochmal kaufen, weil es auch einfach zu teuer ist. Aber damals war es eine Laune. Und ich bin froh, dass ich es gemacht habe. #01:01:33-0#

Michael Sonnabend: Ja. Die große Liebe ist Nikon. Hattest du ja zwischendurch // schon mal gesagt. #01:01:36-7#

David Ausserhofer: Oh ja! // #01:01:36-7#

Michael Sonnabend: Hier liegt eine auf dem Tisch. Können die Hörer und Hörerinnen jetzt nicht sehen. Das ist eine Z neun. #01:01:42-9#

David Ausserhofer: Richtig. Ja, die Neue. #01:01:44-3#

Michael Sonnabend: Ist das das Neueste vom Neuesten? #01:01:46-5#

David Ausserhofer: Hm, hm (bejahend). Klar. Haben wir lang gewartet. Also wir, die große Nikon-Community/ wurde so als Meilenstein angekündigt. Und es ist einer. Also ist wirklich klasse. Also kann alle die Dinge, die wir uns vorher bei den anderen Sachen schon so gewünscht hatten und die aber wir noch vermisst hatten. Und es gibt gigantische Lieferengpässe bei denen, also wie ja in vielen Sparten inzwischen. Und ich hatte tatsächlich/ Das sollte halt im Herbst irgendwie/ Nein. Es sollte zur Olympiade rauskommen. Das hat ja auch viele Monate verschoben. Ist dann im letzten Jahr dann im Dezember angekündigt worden. Und dann habe ich tatsächlich einen Bitt- und Bettelbrief an Nikon in Düsseldorf geschrieben, dass ich halt, ne, als jemand, der auch bei der Berlinale und auch bei vielen anderen Events arbeitet und deshalb ja auch sozusagen auch in dem Sinne vielleicht gesehen werde, gerne auch diese neue Kamera kaufen wollen würde. Und ich hätte halt hier, habe den Fotoladen, wo ich immer einkaufe, genannt. Und ob man da halt sozusagen/ ja, ob das das irgendwie beschleunigt. Und es hat geholfen. Also die haben nur eine Handvoll ausgeliefert so zum Ende des Jahres. Und eine von denen habe ich jetzt. Also ist schon eine kuriose Situation, wenn man drum bettelt, den vollen Kaufpreis irgendwo hinlegen zu dürfen, weil man halt ahnt, und so kam es dann ja auch, dass von dieser irrwitzigen Vorbestellungsliste nur wirklich so Krümel bedient worden werden konnten, weil die da wohl, ja, nicht im Ansatz nachkommen mit der Produktion. Also wie, wie gesagt, bei vielen anderen Dingen. Da wird noch viel Geduld nötig sein bei denen, die das auch gerne hätten. Das ist schon eine // Kuriosität. #01:03:24-9#

Michael Sonnabend: Das ja auch // verrückt, ne? #01:03:25-8#

David Ausserhofer: Ja. #01:03:26-2#

Michael Sonnabend: Also die Kunden sind da. Die Kunden haben das Geld und sagen: Hier. Halt den Mund! Gib mir deine Kamera! Aber man kriegt sie ja dann // auch nicht. Das ja Wahnsinn! #01:03:36-2#

David Ausserhofer: Nein. Nein. Nein. // Und selbst nicht, auch nicht mal im Ausland. Ist also wirklich ein weltweites Thema. Sie ist im Moment nicht zu bekommen. Und deshalb, und sie hat so ein paar neue Finessen, die einen solchen Spaß machen. Das ist diese Art von Vitalisierung, die ich immer suche und auch brauche, dass ich mir dann irgendwie/ Also ich nenne es auch Spielzeug. Ich brauche neues Spielzeug, um mir zu denken: Boah! Das geht jetzt auf einmal so. Und das testen wir jetzt mal damit. Und es darf oder es passiert ja auch total viel, was eben völlig, ja, daneben liegt und wo man denkt: Okay. War ein Versuch. Aber das ist es nicht. Und aber so mendelt sich das raus. Genau wie ja auch bei manchen Fehlversuchen oder wenn man halt irgendwie etwas vermeintlich falschmacht, so denkt: Ha! Moment mal! Es ist zwar eigentlich verhunzt. Aber man kann das so als Auslöser für was anderes nehmen. Also etwas völlig unterbelichtet, was halt plötzlich bisschen ausschaut wie ein Scherenriss, Scherenschnitt. Und dann denkt man sich: Ja. Okay. In die Richtung funktioniert es ja. Und so ist schon aus mancher Panne irgendwie was Gutes entstanden. Und so finde ich oder ist auch das, was ich mit Kollegen häufig bespreche, so nach dem Motto: Wie machst du es denn da? Und: Hast du eine Idee, was man noch machen oder einsetzen kann? Und das ist das Schöne bei uns Fotografen. Wir sind wirklich, haben ein hohes Maß an Fairplay. Also man grätscht sich nicht in die Kundenkartei des anderen rein. Das gehört sich nicht. Also das tut man wirklich nicht. Und wir sind wirklich also mit den allermeisten sehr offen, sehr ehrlich. Man leiht sich was. Man unterstützt sich auch. Also das macht mir echt (unv. #01:05:16-0#). Man hört ja und kennt ja von genug anderen, wo so ein Hauen und Stechen ist. Das haben wir nicht. Also es ist enorm kollegial. Und ist auch mit ein Grund, warum ich mich da so wohlfühle also. #01:05:26-1#

Michael Sonnabend: Wir haben zwischendurch/ haben wir den Faden verloren bei der Nacherzählung deiner Geschichte. (…) Wir waren irgendwo in Frankfurt. Und dann sagtest du: Ja. Und dann haben die mich nach Berlin geschickt. Und seitdem bist du, glaube ich, dann // jetzt auch hier. #01:05:43-8#

Ja. Genau. // #01:05:43-8#

Das war Mitte der neun/ nein, Anfang der // neun (unv.). #01:05:47-0#

Genau. 93. // #01:05:47-0#

93. Ah! 93 schon? #01:05:49-5#

Hm, hm (bejahend). #01:05:49-7#

Okay. Und seitdem bist du dann/ Also erst warst du bei der FAZ. Und dann/ #01:05:53-6#

David Ausserhofer: Für die Süddeutsche sehr viel gemacht, vor allem für so, ja, etwas aufwändigere Studenten-, also Semesterstartbeilagen. Also da, die waren vierzig Seiten dick. Und auf jeder Seite gab es dann ein, zwei Bilder. Und wir sind dann halt wochenlang vorher losgezogen, haben uns ein Thema gesucht und haben dazu halt Bildergeschichten gemacht, zum Beispiel wie Studenten wohnen. Und wir haben dann, weiß ich, zwanzig verschiedene Studenten mit vollkommen verschiedenem Wohnstil gesucht und gefunden. Und das war, ja, so richtig schön thematisch. Also das wurde dann auch im Zuge der großen Krise/ war es nicht mehr möglich. Die sind einfach weggeknickt. Also das ganze Format gab es dann irgendwann nicht mehr. Aber mehrere Jahre lief das. Und das war/ habe ich genossen. Das war toll. Damals die Redakteurin Jutta Pilgram, mit der ich das dann immer konzipiert hatte. Das war echt klasse. Und dann kamen halt auch in Berlin viele, viele, viele neue Kundeneindrücke hinzu. Und dann kippte das auch weg mit den Tageszeitungen. Weil Tageszeitung ist ja auch irgendwie so dermaßen nervöses Grundrauschen, was man da die ganze Zeit hat, ne? Man hat dieses/ damals war 16 Uhr, da war so diese Abgabe für den ersten Andruck, also bei der FAZ zum Beispiel. Und da wusste man so: Wenn ich jetzt hier nicht den Stau bald absolviert habe, dann wird das heute nichts. Dann kommst du irgendwie halt nur im Regionalteil noch, da in der vierten Auflage mit rein. Und deshalb jetzt sind es schon auch immer Geschichten, wo dann aktuell geliefert wird, aber nie mehr mit dieser enormen, mit diesem enormen Druck, weil das ist auf Dauer ja auch nicht gesund. #01:07:34-0#

Michael Sonnabend: Nein. Das in der Tat. Wie wird man dann Berlinale-Fotograf? #01:07:39-5#

David Ausserhofer: Das verdanke ich einem sehr geschätzten und guten Freund, der auch Fotograf ist: Peter Himsel, der halt vorher schon für die gearbeitet hat. Und die haben ja so ein Festkontingent an Fotografen, die für sie selber arbeiten. Einer wechselte weiter zu einem anderen Bereich von der Berlinale, und ich konnte nachrücken zu den Talents. Das mache ich jetzt auch schon zehn Jahre. Und das ist, das ist total klasse, weil halt viele von diesen Talenten, die da eingeladen werden, Jahre später wiederkommen mit einem fertigen Film oder halt mit irgendeiner Produktion. Und man hat halt sozusagen die eigenen Stars Jahre vorher dort so mit auf die Schiene gebracht. Und das sind immer so dreihundert Leute, die zusammenkommen in einem Theater: Hebbel am Ufer. Und ja, es ist ein, naja, wie so ein Bienenschwarm. Also da sind, ist ganz viel Unruhe. Und man ist danach, also nach diesen/ es sind sechs Tage, ist man stehend k o, eigentlich schon am zweiten Tag. Und schafft es dann irgendwie doch bis über die Ziellinie. Aber man ist halt auch in so einem herrlichen Rausch. Ich schreibe dann auch immer. Ich habe so eine automatische Rückmail für diese Phase nach dem Motto: Sie brauchen gar nicht hoffen, dass ich in dieser Zeit jetzt rückantworte. Ich bin nur absorbiert in diesem Wahnsinn dort, in diesem Potsdamer-Platz-Wahnsinn. Aber das haben wir die letzten zwei Jahre ja auch etwas vermisst. Es fand ja statt, aber nur als Fernsehstudio, also nur als wenige gelade Gäste, die kommen könnte. Ah, das ist etwas, was ich da zum Beispiel auch im nächsten Jahr/ oder was wir alle hoffen, dass es wiederkommt. Und glaube, nach der Pause umso heftiger. #01:09:09-6#

Michael Sonnabend: Aber du bist dann schon im Auftrag einzelner Medien vor Ort, ne? Oder, oder/ #01:09:15-0#

David Ausserhofer: Für die Berlinale, meinst du? #01:09:15-6#

Michael Sonnabend: Ja. #01:09:16-0#

David Ausserhofer: Nein. Das ist wirklich nur für die Berlinale. #01:09:17-7#

Michael Sonnabend: Ach! Für die // Berlinale selber. Ach so! #01:09:21-0#

David Ausserhofer: Genau. Für die // Webseite selber. Genau. Die // haben halt sozusagen einen Foto-Boulevard, nennt sich das, also wo man jeden Tag, was weiß ich, zehn, 15 Bilder reinschaufelt. Und die, wir versuchen halt sowohl, ja, die Leute, die prominent sind, als halt auch so kurioses Randgeschehen einzufangen, dass halt, wenn das dann durchgeklickt wird/ und man denkt: Woah! Da, da brennt die Luft. Und da kribbelt es und/ #01:09:43-6#

Michael Sonnabend: Und bedienen die dann ihrerseits wieder Medien // oder/ Ja. #01:09:46-9#

David Ausserhofer: Die bieten das an. Genau. // Der, der es haben will, der wird damit versorgt. Genau. Das ist sozusagen deren Service. Und ja, das ist etwas, was zu den Sachen gehört, die ich wirklich nicht missen will, weil das einfach, das macht froh. #01:10:03-7#

Michael Sonnabend: Das glaube ich. Ja. Nadine und ich haben uns im Vorgespräch überlegt: Ah, wir wollen dich auch fragen, was sind denn so die Sahnejobs eigentlich // für so ein, #01:10:09-6#

Nadine Gerold: Genau. // #01:10:09-6#

Nadine Gerold: für so ein/ Also worauf freut man sich besonders? Wo hängt man sich besonders rein? Oder gibt es irgendwie so Jobs, wo du sagst: Jo! // Jederzeit. #01:10:18-6#

David Ausserhofer: Ja. // Also zum einen natürlich Reisen so. Also wenn es zum Beispiel heißt: Ja, wir fahren. Also ich habe eine Zeitlang für ein Schweizer Unternehmen/ durfte ich halt so diverse Auslandsreisen mitbegleiten. Also es waren so sehr noble Konferenzen in echt edlem Ambiente, wo die da in die verschiedensten Städte der Welt gefahren sind, um halt so einen Thinktank zu bespielen. So auch wirklich, das hatte Glanz. Wenn es dann heißt: Wir fahren jetzt vier Tage, fliegen vier Tage nach Tokio. Und wir lernen sowohl so ein bisschen was von der Stadt kennen als, als auch dann dort einen toughes Programm. Das ist dann halt auch so, dass man denkt: Okay. Ich habe eigentlich fast ein bisschen Bammel vor, weil vor allem diese viele Ausrüstung auf den langen Weg zu bekommen. Und alles, dass alles sicher dort ankommt und dass man auch alles dann dort wieder gut zum Laufen kriegt, weil es fehlt ja sozusagen das Backup. Versuche da mal schnell, irgendeinen Ersatz zu finden, das ist dann auch nicht möglich. Aber das sind die Sachen, die ich liebe. Oder halt wenn ich weiß, ich werde jetzt jemanden fotografieren, der halt, der mich sozusagen schon sowieso lange umschwirrt oder an dem ich Interesse habe oder die, ja, wo ich selber involviert bin. Oder was mir jetzt grad noch einfällt: Als dieser legendäre Anruf von der TU Berlin kam, das ist jetzt so, ich schätze mal, sechs, sieben Jahre her, ob ich dann, weiß ich, Mitte Juni Zeit hätte. Es wäre aber ein wichtiger Auftrag. Sie dürften noch nicht sagen, welcher Gast kommt. Dachte ich: Aha! Oho! Ihr macht es aber spannend. Wollen wir mal sehen, wer zur TU Berlin kommt. Und dann irgendwann so zwei, drei Woche oder, weiß ich, vier, fünf vorher sagten sie: Okay. Jetzt dürfen wir es Ihnen sagen. Es kommt die Queen. Und ich so: Wie? Ja. Die Queen. Und dann weil ich halt damals für die TU so einige Termine machen durften. Und sie war, die Uni war der Gastgeber für die große Lecture. Es gab eine Lecture wo, die sie halt besuchen sollte. Und es waren nur der BBC-Fotograf, der Bundespresseamt und halt der TU, also ich, Fotograf dort. Wir waren also wirklich im sehr, sehr kleinen Kreis und standen dann also jetzt so, so dicht wie wir drei hier miteinander sind, standen wir auch so miteinander. Und das Verrückte war: Sie war eine Stunde lang so richtig mies drauf. Sie hatte also nicht den Hauch eines Lächelns, saß wie versteinert da und hat dieses Programm über sich ergehen lassen. Und dachten: Entweder ist sie müde. Oder es war kein Bild. Es war, wir hatten alle kein/ Es gab nichts, was man hätte rausschicken können. Und ich wurde latent nervös, weil irgendeinen Aufmacher brauchten wir ja dann ja schon. Und dann ging es aber in die Nachbarhalle, wo man was für sie vorbereitet hatte. Und da stand so ein Roboter wie Pepper. Also es gibt ja diesen Roboter Pepper, der auch dauernd so durch die Welt tourt. Und der wurde halt, war extra für sie programmiert worden und begrüßte sie dann. Und der Arm ging hoch. Und auf einmal, als ob jemand den Schalter umklippt, explodierte die Laune in ihr. Sie strahlte, die Augen leuchten. Und es war, also für mich war es der Fotomoment meines Lebens. Das lässt sich auch nicht toppen, weil in dem Moment, es stimmte alles. Also so von der Aufstellung der anderen Personen, auch wieder diese unglaubliche Nähe, dann dieses Aufploppen und diese geballte Freude von ihr. Dann dass es sozusagen auch von den technischen Sachen stimmte, weil in dem Moment hast du einen Riesenbammel, dass dir der Autofokus genau irgendwie zwischen zwei Personen rutscht. Aber das Bild war auch scharf. Und es war halt/ also wer es sehen will, bei meiner Webseite ist es weiterhin der Aufmacher, weil ist einfach zu schön. #01:14:02-0#

Nadine Gerold: Also gibt es, gäbe es keine Person, die dir jetzt einfallen würde, die das toppen könnte, die du gerne mal vor der Linse hättest. #01:14:08-2#

David Ausserhofer: Ich würde gern, weil es auch wieder zur Berlinale passt, Martin Scorsese aufnehmen, weil ich finde ihn als Typen fantastisch, also einfach so als Charakterkopf und aber auch so als/ also aufgrund seines filmischen Schaffens, ne? Also und der kam aber nicht, also zumindest nicht in diesen zehn Jahren, die wir da jetzt dort sind. Also es gibt dann schon auch so Charaktere, wo denkt: Wäre schön, wenn da nochmal jemand anklopft. Um auch bei der Wissenschaft zu bleiben: Ich hätte auch/ Ist lustig, weil ich, also ich hätte morgen noch drangedacht, gern Herrn Drosten mal fotografiert, weil all die Bilder, die ich von ihm gesehen habe, habe ich gedacht: Oh Mann! Der ist eine Mauer. Der lässt nichts ran. Das ist, der kuckt so wie: Hoffentlich bist du gleich weg! Zu dem, der da dieses Bild macht. Und da ist kein Vorwurf an die Kollegen, sondern ich glaube, der findet das ganz furchtbar und möchte nur seine Ruhe. Und ich hatte immer so diesen Wunsch und diesen Anspruch an mich selber, oder habe ich generell, ja, so, ja: Wie kann man, wie kann man sozusagen das knacken, ohne jemanden dann aber, aber auch dabei doch zu nahe zu treten. Es ist ja immer so ein Balanceakt, wie so ein Tanz. Und es hat sich dreimal einen fester Termin angekündigt. Und dreimal wurde es halt auf neue, aufgrund neuer steigender Coronazahlen jedes Mal wieder kurzfristig abgesagt. Wo ich da: Okay. Es sollte halt irgendwie nicht sein. Aber irgendwann, also ich hätte wirklich so den Wunsch. Also grade bei Leuten, wo ich das Gefühl habe/ Oder Herta Müller zum Beispiel hatte, war auch, ist auch so ein Mensch, die unglaublich reserviert ist. Und die hatte ich dann mal für die Zeit-Stiftung dann doch in so einem, ja, etwas entspannteren Kreis nach einer Lesung. Und dann kann man halt so ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Und wenn man dann ein Bild machen, jetzt strahlt sie zwar immer noch nicht, aber es ist zumindest so das, was sie von sich gibt/ Es ist sozusagen so ihr Maximum. Und so Sachen machen mich dann auch froh. #01:16:01-6#

Nadine Gerold: Glaubst du, es gibt hoffnungslose Fälle? #01:16:04-3#

David Ausserhofer: Hui! #01:16:05-8#

Nadine Gerold: (…) Weil es, also weil du/ #01:16:12-2#

David Ausserhofer: Ist dünnes Eis, glaube ich. (unv.). #01:16:13-5#

Michael Sonnabend: Mache mal auf Stopp (unv.). #01:16:15-5#

David Ausserhofer: (…) Also wenn jemand halt, halt so überhaupt gar nicht mag und halt so eine/ Auch wieder fällt mir grade aktuell ein: Ich hatte neulich jemanden fotografiert, die wurde sozusagen von der Stiftung gefördert. Und die hatte sichtlich überhaupt gar keine Lust. Aber es war ja für die Stiftung, also sozusagen die, die sie grad umsorgt und ihr Gutes will. Und dann denke ich auch so: Ja, gut. Was soll das jetzt hier, ne? Weil ich nehme mir Zeit für sie. Das hat man für sie arrangiert. Und wenn sie gar nicht mag, dann da erlahmt dann auch dann doch im gewissen Maß so meine Bereitschaft, mich dann vollkommen zu verbiegen. Also dann bin ich sozusagen auch nur noch bis zu einem gewissen Maß höflich. Und sie hat das dann auch noch geschafft, dass sie dann währenddessen auf die Uhr gekuckt hat. So nach dem (Motto?): Wann ist es denn vorbei? Und dann, ja, denke ich mir auch so: Okay. Was, was? Also das sind die für mich hoffnungslosen Fälle, die nicht erkennen, dass, oder nicht wahrhaben wollen, dass es halt ja da so ein Geben und Nehmen ist. Und dass ich natürlich respektiere, wenn jemand möglichst wenig da mit behelligt werden will. Aber ja, so ein bisschen sollte man dann ja vielleicht doch auch im Eigeninteresse versuchen. Okay. Dann mache ich halt so weit mit, wie es mir möglich ist. Und wenn einer dann die geballte Unfreundlichkeit hat, dann mache ich halt auch zu. #01:17:46-0#

Nadine Gerold: Das bedeutet natürlich auch, dass du ein ziemlich guter Menschenkenner sein musst, ne? Also du musst Menschen lesen können in dem Sinne. Wie sind die drauf? Was ist deren Stimmung? Wie knacke ich die? Und wie kriege ich das irgendwie hin? Glaubst du, dass du da über die Jahre hinweg besser geworden // bist und dass das/ #01:18:07-6#

David Ausserhofer: Hm, hm (bejahend). Ja. Viel besser, weil/ // #01:18:07-6#

Nadine Gerold: Kann das jeder lernen? Oder glaubst du, da muss man schon was mitbringen? #01:18:10-6#

David Ausserhofer: Also ich glaube schon, dass man es lernen kann. Also zum einen natürlich die Bereitschaft, weil es ist total anstrengend. Also am heftigsten sind eigentlich so Portraitserien. Also wenn es dann heißt: Wir haben halt hier, weiß ich, 15 Leute, egal, ob es nun Verwaltung oder Professoren oder halt Studenten/ in allen Belangen häufig wir hier an der ESMT, an dem Schlossplatz die Studenten, sowohl die, die neu starten, als auch nach zwei Jahren, wenn sie dann halt ihr Diplom bekommen. Also gibt sozusagen ein Vor- und Danach-Portrait. Und da haben wir einen, ich sage mal, Fünf-bis-zehn-Minuten-Takt. Also das ist wirklich zackig. Und da entwickelt man schon aufgrund, weil wir das ja wirklich häufig machen, so einen sehr schnelle Feindiagnose. Hat man dann so von wegen: Wie tickst du? Wie viel können wir hier machen? Und nach solchen Tagen bin ich dann aber auch wirklich, ja, wie aufgelöst, ne? Ich mache dann, höre auch kein Radio mehr, wenn ich dann nach Hause fahre. Und ich brauche auch keinerlei Art von anderer Berieselung, weil diese Art von/ Ich meine, im Grunde genommen betrifft das ja viele Berufe. Das wird der, der als Friseur wirbelt, genauso sagen wie halt jemand, der im Hotel arbeitet, ne, also der, der den nächsten Gast empfängt. Du musst halt immer wieder, ja, das, auch das hatte ich eben schon/ ist wie so ein Tanz, ne, also wie: Wer führt wie? Wie nah darf man kommen? Und so weiter, und auch da ist es halt so: Die, finde ich so für mich, die größte Herausforderung und auch da wieder die Begeisterung/ Wie viel kriege ich da sozusagen dann abgeschmolzen, wenn es halt schwierig ist. Und wo komme ich entgegen? Und wie viel bin auch bereit, was ich zum Beispiel auch mehr an Zeit zu investieren? Und ja, das ist immer wieder ein neuer Tanz. Aber das ist so lustig, weil es gibt so zwei Dinge, sowohl die Portraits als auch die Gruppenbilder, das sind die Dinge, die ich am meisten immer gefürchtet und auch gemieden hatte. Und grade jetzt durch die Pandemie sind Portraits also eines der Hauptbetätigungsfelder geworden, weil das ja möglich war. Also man konnte halt Einzelbilder machen, war auch ziemlich viele. Und da war sozusagen gefragt, das noch sehr, sehr viel häufiger und intensiver zu machen. Und grade weil ich da selber so ein bisschen Bauchschmerzen habe oder weil es merke: Uh! Da komme ich selber an die Grenzen. Ist es aber auch das, wo ich, glaube ich, so am meisten Herausforderung fühle und letztlich dann so, ja, das immer noch manchmal mit einem gewissen Widerwillen oder so eine Anspannung dann, Widerwillen trifft es nicht, aber eine Anspannung angehe. Aber so beim, wenn es dann losgeht, ne, merkst du: Ah! Ja, doch. Es macht genau deshalb so einen Spaß. #01:20:59-8#

Michael Sonnabend: Ja. Ist vielleicht auch bisschen Tagesform manchmal // dabei. Hm, hm (bejahend). #01:21:05-9#

David Ausserhofer: Oh ja! Hm, hm (bejahend). // #01:21:05-9#

Michael Sonnabend: Ja, kann ich mir gut vorstellen. Wäre dann vielleicht auch nichts für mich. #01:21:11-0#

David Ausserhofer: Ja, das, da gibt es eine gute Geschichte von einem grandiosen Radiomoder/ oder ein Radiomoderatorenteam hier aus Berlin: Robert Skuppin und Volker Wieprecht. Die haben damals auf Radio Fritz, also noch vor/ Da bin ich grad nach Berlin gezogen. Da war Fritz so der Sender, also frech, durchgedreht und quirlig. Und die sind, haben ja danach bei Radio Eins/ sind sie dann ja eingestiegen. Das ist ja dann nur verwachsen. Heißt der Sender ja auch oder ist ein Claim. Und die hatten dann/ Es gab mal eine Reportage über die. Und dann wurden die auch so, ähnlich genau, wie ihr es jetzt gemacht, gefragt: Ja. Was ist denn mit euch, wenn ihr dann mal irgendwie schlecht drauf seid? Und dann sagte dann Robert Skuppin: Ja. Mein Gott! Also es hat doch den Hörer zu interessieren, ob ich schlecht drauf bin, weil dann, ne, muss ich das halt schon so irgendwie so verpacken, dass der es halt nicht um die Ohren bekommt. Und diesen Anspruch habe ich auch. Also natürlich habe ich Tage, an denen ich halt wie jeder einfach eine andere Grummeligkeit/ oder einfach ein bisschen zerknirschter bin. Aber ich gebe mir echt Mühe, dass ich es die Leute nicht spüren lasse. Also und das finde ich so. Das, ja, gehört sich dann einfach nicht so, // weil/ #01:22:28-1#

Michael Sonnabend: Ja, gehört zur // Professionalität dazu. Denke ich auch. Aber grade bei Radiomoderatoren stelle ich es mir echt schwer vor, ne? Also stimmt. Du wachst morgens auf um sechs, stehst mit dem falschen Bein auf und bist aber in sieben Uhr in der Frühsendung und musst gute Laune // vorspielen. #01:22:47-9#

(unv.). // #01:22:47-9#

Michael Sonnabend: Das stelle ich mir manchmal schon schwierig/ #01:22:50-5#

Nadine Gerold: Ja, vor allen Dingen, weil man viel Stimmung ja über die Stimme verteilt. Also da kann man/ ist das ja echt nochmal ganz schwierig. Ja. #01:22:58-2#

Michael Sonnabend: Na gut. Aber anderes Thema: Heute hatten wir ja Fotografie und nicht Frühstücksradio. Die letzten zwei Jahre waren wahrscheinlich blöd wie für alle Menschen, für dich vielleicht // nochmal besonders so. #01:23:15-5#

David Ausserhofer: Ja, es war wie so // ein Flug, wo dann diese Luftlöcher kommen und wo man völlig überrascht erstmal so gewaltig absackt. Und dann nochmal absackt und dann so denkt: Uh! Ich glaube, das war es jetzt aber. Und dann geht es tatsächlich mal eine Zeitlang ganz okay. Und dann kommen die nächsten Turbulenzen. Also das war echt tough. Und ich muss in der Rückschau sagen mit einer gewissen, ja, fast Naivität, habe ich so irgendwie /dacht: Ja. Es läuft alles so auf Schienen. Das ganze Ding ist unsinkbar. Ich habe aber nicht für möglich gehalten, dass das ganze Ding sinkt, ne, also dass sozusagen alles wegsackt. Und es gab diesen legentären Tag da im, als ich in der Charité, auf dem Charité-Gelände bei Max Planck fotografiert hatte, als es grad so anfing Anfang März 2020. Und die aber sagten: Nein. Wir können das/ Wo Frau Charpantier auch einen Flügel hat. Das machen wir jetzt aber noch. Und diese lang geplante Produktion/ Und während ich da also fotografiert habe, hatte ich zwar das Telefon auf stumm. Aber ich habe dann doch mal, als eine Lücke war, mal die Mails abgerufen und dann machte es noch: Tack, tack, tack, ta, ta, tack. Und dann kamen die ganzen Absagen der nächsten Wochen und Monate. Also es war wirklich so. Und ich, für mich war es immer so, als ob so jemand einen großen Schwamm in Wasser tunkt und so einmal über die riesige bereits vollgeschriebene Tafel des Jahres wischt. Und es bleiben wirklich nur noch so, so ein paar mit Fragezeichen. Und das war, pfft. Also das zerlegt einen schon gewaltig. Und letztendlich war es dann nicht so böse. Also es gab eine Woche der Panik erstmal. Und, ne, aber es war nicht so böse, wie zunächst es hätte ausmalen können aufgrund, ja, weil man sich ja auch was einfallen lässt und auch Dinge macht, von denen man erstmal gar nicht dachte, dass man auch probiert, also Themen einfach/ und sich auch neue Themen erschließt. Aber es hatte, vielleicht ist es ja auch so einen menschlicher Kniff, dass man sich die Dinge dann nachher auch irgendwie dann auch zum Schönen wendet. Aber ich hatte eine supergrandiose Zeit mit meinen Kindern mehr. Also was ich, was mir dann ja in dem Sinne auch da keiner nehmen kann, weil ich hätte bestimmt die zwei Jahre auch weiter, fröhlich weiter geackert wie wild, wie ich das immer gemacht habe. Und das war wunderbar. Also grad mit meinen Sohn sind wir unglaublich oft im Wald gewesen, weil das so sein Impuls ist, und haben Pilze/ Also er ist ein echter Kenner aller Pilzarten, die man sich vorstellen kann, zu allen möglichen Tageszeiten, Jahreszeiten. Er findet die auch an den entlegensten Orten. Ich laufe dran vorbei. Es ist so super. Und genauso wir haben uns Hühner angeschafft, was wir schon lange haben wollten, fünf so wirklich knuffige Charaktere, grundverschieden die Fünf. Man möchte es ja nicht glauben. Die wir auch lieb gewonnen haben. Wir haben viel im Garten gemacht. Ich habe viel Sport gemacht. Mit meiner Frau hatten wir einfach/ Also wir haben einfach auch wieder viel, viel mehr miteinander geredet und hatten/ Das ist eine andere Intensität. Und so eine blöde, verdammte Krise, die läutert dann ja auch, ne? Also du weißt so: Oh! Das ist jetzt wirklich mistig, weil es sackt mal eben einfach das ganze Geschäftsmodell weg, weil ich hatte, weiß ich, zum Beispiel einen teuren Wagen, also einen Leasing, und nicht, nein/ also eine Rate für diesen VW-Bus, die einen dann ja/ Wenn es gut läuft, ist es, denke, so okay. Mache ich halt mit. Wenn es halt dünne läuft, ist das ein Drama, ne? Also auch sowas haben wir dann irgendwie/ Wir haben das alles gut hinbekommen. Und deshalb, ja, irgendwie sind viele Dinge dadurch auch einfach gestärkt. Und ich möchte auch nie wieder mit dieser Intensität arbeiten wie vorher, weil dafür, habe ich jetzt mitbekommen, gibt es einfach zu viele schöne andere Dinge. Und dann de facto ist es unsinnig, sich zu allem eben dann immer dann auch ja zu sagen, weil es einfach dann dir auch geschmeichelt fühlt, wenn dann wieder einer fragt: Könntest du dies? Kannst du das? Also darauf achte ich jetzt auch, dass es halt nicht ganz so, ja, hochtourig läuft. #01:27:28-0#

Michael Sonnabend: Geht aber jetzt wieder los, hast du gesagt, ne? #01:27:31-2#

David Ausserhofer: Wir haben grad eine Terminexplosion seit ein paar Wochen. Das wird den ganzen Sommer dauern. Es könnte auch noch im frühen Herbst dauern. Und dann sagt mein Bauchgefühl, und ich glaube auch die/ Ich war ja gestern für die Leopoldina im Einsatz, auch die Virologen und so, die dann, wo man die Gespräche auf dem Flur ja mitkriegt in den Pausen/ Das ist halt wahrscheinlich schon auch/ Also es wird uns nicht in Ruhe lassen. Also wir werden immer wieder weiter durch (getschuckelt?). Mit welcher Art und Weise dann wieder die Dinge eingeschränkt werden, mit welcher Heftigkeit und so. Aber es ist eine neue Vorsicht da. Und ja, die ist sozusagen jetzt eingepreist, ne? Man ist jetzt so dabei. Okay. Also ich glaube, diese Art von Wandel ist durchaus jetzt ein bisschen radikaler. Also ich glaube, vielleicht ist es auch nicht gesund, dass wir in diesem Tempo ständig immer weitermachen. Und eigentlich fand ich es auch ein bisschen seltsam, dass man halt in der Zeit dieser neuen Besinnlichkeit oder dieser aufgezwungener Besinnlichkeit, so für sich viele Dinge und auch als Gesellschaft erkannt hat. Und dann wie schnell man dann doch wieder in die alten Mechanismen kippt. Ich sage, was ich: Wie es mit dem Fliegen und all so diesen Dingen ist. Und überhaupt mit den Ressourcen, wie wir umgehen, also das sind ja die großen Themen, die wir eigentlich mit ganzer Energie angehen müssten. Und das geschieht ja weiterhin eindeutig zu langsam. Und ja. #01:28:57-7#

Michael Sonnabend: Ja. Richtig. Es ist vieles im Schwange, jetzt auch noch durch geopolitische Verwerfungen. Und plötzlich man hat so den Eindruck, dass die deutsche Gesellschaft grade so ein bisschen aufgewacht ist so, ne, so irgendwie: Oh! Wir sind ja gar nicht verteidigungsfähig. Oh! Wir kriegen ja Gas nur aus einem Land. Also irgendwie so. Manchmal habe ich das Gefühl, wir waren so ein bisschen in so einem Traumland, ne? Es war alles cool und chic. Und wir waren die Coolsten und Exportweltmeister und so. Und dann bricht das dann // (unv.). #01:29:29-9#

David Ausserhofer: Wir haben so einen // bequemen Weg gewählt, ne? Und das, irgendwie rächt sich es dann ja, ne, diese Art von Abhängigkeit. #01:29:34-9#

Michael Sonnabend: Ist nur blöd, dass jetzt irgendwie alles zusammenkommt, ne? Also wäre schon ganz schön gewesen, wenn man sich den Problemen irgendwie so nach // und nach (unv.). #01:29:43-4#

David Ausserhofer: Können nur eine // Krise. #01:29:45-2#

// (unv.). #01:29:45-7#

(unv.). // #01:29:45-7#

Michael Sonnabend: Aber wir schweifen ab, ne? (…) Vielleicht zum Schluss noch die Frage: Wie geht es mit dir persönlich weiter? Was hast du für Pläne für die Zukunft? Also sagst du: Jetzt geht es natürlich wieder richtig los. Da freut man sich natürlich, aber // vielleicht gab es ja auch #01:30:03-7#

Genau. Also die/ // #01:30:03-7#

irgendwie so eine Zeit lang, wo du gedacht hast: Ja, gut. Dann macht euren Scheiß da alleine dann. #01:30:08-3#

// Das hatte ich (unv.). #01:30:10-3#

Da hole ich hier morgens die // Eier aus dem Nest. #01:30:12-1#

David Ausserhofer: Also von dem Stand der Selbstversorgung sind wir noch ein gute Portion entfernt. Ich habe zwar auch ein paar Hochbeete zusammengezimmert und so also. Das reicht aber Weitem nicht also. Aber also was ich eben schon so angetickt habe: Also die so zu entschleunigen oder zumindest so einfach den anderen Dingen, um mehr Raum zu geben, das ist ein Ziel von mir, also auch ein großes. Weil wie, finde ich, kann man ja auch so dadurch, das jetzt zwei Jahre her, nun wirklich auch eine deutliche Marke waren, wo man viel zum Nachdenken und so zum Runterkommen Möglichkeit hatte, ist mir schon klar geworden: Ich habe davor wirklich enorm viel gemacht. Und es ist jetzt auch mal in dem Sinne gut, dass man/ also sozusagen in Ordnung, wenn das jetzt einfach mal auf einem sanfteren Niveau läuft. Und ansonsten glaube ich schon, dass mich der Beruf auch weiter begleiten wird. Also ich werde auch garantiert, wenn ich halt richtig alt bin, mit Spaß noch fotografieren. Und das werde ich mir auch erhalten. Und werde wahrscheinlich einfach ein bisschen anders selektieren oder einfach nur so die Dinge machen, wo ich so denke: Das liegt mir. Und wahrscheinlich werde auch dann doch auch mal irgendwann anfangen, die Art der doch auffälligen Schlepperei ein bisschen zu reduzieren. Aber ansonsten ich finde so die/ Wir wohnen ja in Wandlitz, und da in der Seenähe. Also ich habe zum Beispiel in der Pandemiezeit dann/ war ich jeden Tag an meinem See, ne, also in der Zeit, wo es, was weiß ich, von Mai bis September möglich war. Und das ist magisch, ne, wenn man da halt morgens oder halt spät abends, wenn nur wenige andere auch da sind, da reinspringt. Und solche Sachen, die dann sehr froh machen können. #01:32:03-0#

Michael Sonnabend: Ja. Jetzt sind wir nach hinten raus fast ein bisschen besinnlich (unv.). (…) Ja. Vielen Dank, // David, für die Einblicke #01:32:15-7#

David Ausserhofer: Es war mir // eine Freude und ein Fest. Danke schön. //

Michael Sonnabend: in dein Leben, in deinen Werdegang, in deine, ja, ja in deinen Beruf. Ich glaube, das ist für viele interessant, die vielleicht, wer weiß, mit ähnlichen Gedanken so sich tragen. Sollte ich vielleicht in den Beruf gehen? Ich glaube, die konnten sicherlich hier viel lernen von dir. Wer sich für dich interessiert, geht mal, hast du schon gesagt, ne, W, W, W, Ausserhofer // Punkt D, E. #01:32:42-9#

David Ausserhofer: Punkt D, E. // Genau. #01:32:43-9#

Michael Sonnabend: Da findet man alles, ja, #01:32:45-5#

David Ausserhofer: Genau. #01:32:46-0#

Michael Sonnabend: über David und seine Arbeit, auch die strahlende Queen, die // einen direkt ankuckt. #01:32:50-2#

David Ausserhofer: Ja. Genau. // #01:32:50-2#

Michael Sonnabend: Ganz tolles Foto! Also wirklich, habe ich sofort in mein Herz geschlossen, ganz, ganz großartig. Ja. Vielen Dank! Vielen Dank, Nadine. #01:33:01-0#

Nadine Gerold: // Danke. #01:33:01-5#

David Ausserhofer: (unv.) Ja, danke an euch. // Es war, hat mir große Freude gemacht. Vielen Dank! #01:33:05-5#

Michael Sonnabend: Das ist schön. Und ich bedanke mich bei allen Hörerinnen und Hörern für das Dabeisein und sage: Tschüs! Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder weitergeht bei Think&Do. #01:33:18-7#